Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Regierung
Großbritannien
Deutschland

Osnabrück (ots)

Merkels Königsweg

Es scheint, als ob Kanzlerin Angela Merkel in London einmal mehr ein Problem umschifft hat, so vage blieb sie in Bezug auf eine EU-Reform. Tatsächlich aber war dies clever.

Merkel lehnt eine EU-Reform nach den Wünschen Großbritanniens ab. Zugleich weiß sie, dass es ein Europa ohne das Königreich nicht geben darf. Dies würde die Stabilität gefährden. Die Kanzlerin tut also alles, um die Briten nicht offen zu verprellen. Dazu gehört auch, dass sie Heikles ausspart, etwa die Abhörpraxis des britischen Geheimdienstes, der wie die NSA nach Daten giert.

Premier David Cameron kommt das zupass - er hat auch so genug Probleme. Viele Briten mäkeln, die EU sei teuer und herrschsüchtig. Sie wollen den Austritt.

Eine schlechte Idee: Ohne die EU wäre Großbritannien nicht unabhängig, sondern politisch isoliert. Und finanziell am Ende: Allein die Importzölle könnte das Land, das die Hälfte seiner Waren in die EU verkauft, nicht stemmen.

Obwohl er das weiß, musste Cameron seinen Landsleuten ein Referendum über den EU-Verbleib anbieten. Er hofft, mit diesem Winkelzug 2015 wiedergewählt zu werden. Bis zum Referendum 2017 könnte er dann die EU-Kritiker einfangen. Ob sein Plan aufgeht, ist fraglich.

Es gehört wohl zum schrägen Humor der Briten, dass sie unsere Kanzlerin, die sie "Queen of Europe" nennen, in Umfragen für viel fähiger halten als Cameron. Diese Einschätzung könnte stimmen.

Melanie Heike Schmidt

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 27.02.2014 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Ukraine / Regierung

    Osnabrück (ots) - Alte Feindbilder Der Sturz des ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch und die triumphierende Opposition in Kiew bedeuten für Moskau eine schwere Niederlage. Nach Monaten des Kräftemessens mit dem Westen hat Russland den Kürzeren gezogen. Dessen Präsident Wladimir Putin hat sich verrechnet: Sein Kalkül, die Ukraine mit Milliardenhilfen an seine Seite binden zu können, ist nicht aufgegangen. ...

  • 27.02.2014 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Urteile / Affären / Wulff

    Osnabrück (ots) - Wieder einmal unterschätzt Christian Wulff hat den Prozess gewonnen und ist doch Verlierer. Amt, Ehe, Ruf, Selbstvertrauen und viel Geld: All dies hat ihn die Affäre gekostet. Der Freispruch mag ein Trost sein, Wiedergutmachung bietet er nicht. Wer hat noch verloren? Da wären viele Medien, die Glaubwürdigkeit einbüßten. Winzigkeiten wurden aufgeblasen und wie in einer Endlosschleife wiederholt. ...

  • 27.02.2014 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Kunst / Belgien

    Osnabrück (ots) - Über alle Grenzen Jan Hoet hat keine Grenzen akzeptiert, keinen Konflikt gescheut, über Political Correctness nur gelächelt. Deshalb ist er heute ein Klassiker jener Rolle, die in der aktuellen Kulturszene einen zentralen Platz einnimmt - der des Kurators. Anders als sein berühmter Weggefährte Harald Szeemann prägte Hoet keinen Epochenbegriff, machte aber die Kunst zum Epochenereignis. Hoet hatte ...