Neue OZ: Neue OZ - Interview mit Frauke Heiligenstadt, Niedersachsens Kultusministerin
Osnabrück (ots)
Niedersachsens Kultusministerin Frauke Heiligenstadt: Bedarf an Lehrern steigt
Osnabrück. Niedersachsens Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (SPD) rät jungen Menschen trotz sinkender Schülerzahlen zu einem Lehramtsstudium. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag) sagte Heiligenstadt, sie könne nur jedem empfehlen, Pädagoge zu werden. "Das ist weiterhin ein attraktiver Beruf mit Perspektive", betonte die Ministerin. Heiligenstadt wies darauf hin, dass in Niedersachsen die Schülerzahlen zurückgehen, aber dennoch der Bedarf an Lehrkräften eher steige. Die Ressortchefin begründete dies unter anderem mit zusätzlichen Ganztagsschulen, kleineren Klassen, der Einführung der Inklusion und einer Vielzahl aus Altersgründen ausscheidender Pädagogen. Die Kultusministerin unterstrich, sie würde es besonders freuen, wenn sich viele junge Menschen für das Lehramt "Sonderpädagogik" entscheiden würden. Das gehöre zu jenen Fachrichtungen, die künftig noch intensiver nachgefragt werden dürften. Nach Darstellung Heiligenstadts zeichnet sich in Niedersachsen im Gegensatz zu anderen Bundesländern wie Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern derzeit kein akuter Lehrermangel ab. So habe das Land zum 1. Februar rund 1 300 Lehrkräfte eingestellt und dabei unter mehr als 3 500 Interessenten auswählen können. "Die Situation ist bei uns sehr positiv", merkte die Ministerin an. Mit Blick auf die massenweisen Absagen von Klassenfahrten an Gymnasien rief die SPD-Politikerin erneut dazu auf, den politischen Streit über die Unterrichtsverpflichtung für Lehrkräfte nicht auf dem Rücken der Schülerinnen und Schüler auszutragen. Sie nannte es aber "im Moment" nicht ihr Ziel, Klassenfahrten wie in anderen Bundesländern für Lehrer verpflichtend zu machen. Heiligenstadt bekräftigte die Absicht der rotgrünen Landesregierung, die grundsätzlich angestrebte Abkehr vom Turboabitur (G8) mit einer Schulgesetzänderung zum Schuljahresbeginn 2015/16 umzusetzen. Man werde nicht den Fehler bei der Einführung des sogenannten G 8 wiederholen und "im Hauruck-Verfahren ein System ändern", sondern sich Zeit nehmen.
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