NOZ: Interview mit Chris Fleming, Basketball-Bundestrainer
Osnabrück (ots)
Europameisterschaft: Nowitzki vertröstet Bundestrainer bei Treffen in Dallas
Fleming: Basketball-Star wird sich nach der NBA-Saison entscheiden - Strengere Ausländerquoten gefordert
Quakenbrück.- Die Teilnahme von Basketball-Star Dirk Nowitzki an der Europameisterschaft Ende September bleibt auch nach einem Treffen mit Bundestrainer Chris Fleming in Dallas weiter unklar. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag) sagte Fleming: Nowitzki sei sehr interessiert gewesen und habe "viel zur Nationalmannschaft gefragt". Es bleibe aber dabei: "Dirk wird sich nach der NBA-Saison entscheiden."
Der neue Bundestrainer hofft auf Nowitzki bei der Europameisterschaft in diesem Jahr als Leitfigur einer jungen deutschen Nationalmannschaft. Nowitzkis Entscheidung hänge aber von verschiedenen Faktoren ab. "Dirk wird im Juni 37 Jahre alt, da muss er sehr auf seinen Körper hören. Außerdem wird er bald zum zweiten Mal Vater. Wir würden uns sehr freuen, wenn er bei der EM dabei wäre, aber er hat im Moment extrem viel auf dem Teller."
Von den Atlanta Hawks, dem Verein von Dennis Schröder, habe er positive Signale erhalten. "Die Hawks haben gesehen, was für einen großen Sprung Dennis dank der Nationalmannschaft im Sommer gemacht hat. Die vielen Spiele haben ihm geholfen, Praxis und Selbstvertrauen zu bekommen", sagte Fleming.
Das große Ziel sei die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2016 in Rio. Auch darüber hinaus traut Fleming der Nationalmannschaft viel zu. "Wir haben eine sehr talentierte Generation, die in den nächsten sieben bis acht Jahren zusammen spielen kann", sagt der 45-Jährige: "Deshalb wird es wichtig sein, sie als Mannschaft gut zu formen. Dann kann irgendwann so was entstehen wie in Frankreich oder Spanien. Gelingt das, kann diese Mannschaft 2020 in Tokio bereit für den ganz großen Sprung sein."
Entwicklungsbedarf sieht Fleming noch auf der Position des Spielmachers. "Hier sind viele Mannschaften im Herrenbereich abhängig von ausländischen Spielern". Daher plädiert der gebürtige Amerikaner auch für strengere Ausländerquoten in den Ligen unterhalb der Bundesliga: "Erst mal muss das Vertrauen auf junge Spieler wachsen. Aber ich wäre schon dafür, eine stark reduzierte Ausländer-Regelung in der Pro A und Pro B zu haben. Die deutschen Spieler, besonders auf den Außenpositionen, haben keine Entwicklungschancen, wenn sie aus der Nachwuchsbasketball-Bundesliga kommen. Ich könnte mir auch vorstellen, dass man irgendwann die Regel ausgibt, eine Regionalliga ohne Ausländer zu haben."
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