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Deutschlands leitende Krankenhausärzte für schnelle Impfpflicht ab 18 Jahren

Osnabrück (ots)

Deutschlands leitende Krankenhausärzte für schnelle Impfpflicht ab 18 Jahren

VLK-Präsident Weber: Anders ist Corona-Pandemie nicht dauerhaft zu brechen - "Triage war viel näher als kommuniziert"

Osnabrück. Deutschlands leitende Krankenhausärzte (VLK) haben die rasche Einführung einer allgemeinen Impfpflicht für Erwachsene gefordert. "Nur durch die Einführung einer allgemeinen Impflicht - einhergehend mit einer substanziellen Steigerung der Impfquote in Deutschland - glauben wir dauerhaft die Pandemie durchbrechen zu können", schreibt VLK-Präsident Michael Weber in einem Gastbeitrag für die "Neue Osnabrücker Zeitung" (NOZ). "Auch wenn viele Details wie die Anzahl der nötigen Impfstoffe und die Einführung eines Impfregisters für endlich bessere Datenqualität noch offen sind, muss die Diskussion im Bundestag unverzüglich beginnen!", machte Weber Druck auf Fraktionen und Bundesregierung, das Thema nicht zu verschleppen.

Weber verwies auf die Delta-Welle im November mit völlig überlasteten Kliniken in Bundesländern mit niedrigen Impfquoten. "Die Versorgung aller Patienten war gefährdet", so der Verbandspräsident. Trotz überregionaler Verlegungen "erwies sich für die handelnden Ärzte vor Ort die Triage-Notwendigkeit als sehr viel konkreter als allgemein kommuniziert". Bei einer Umfrage hätten sich damals "82 Prozent der leitenden Ärztinnen und Ärzte für eine allgemeine Impfpflicht als entscheidende langfristige Maßnahme im Kampf gegen die Covid-19-Pandemie ausgesprochen".

Der Verband rechnet unmittelbar mit einem erneuten dramatischen Anstieg der Inzidenzen durch die Ausbreitung der Omikron-Variante. Auch wenn die Mutante mildere Verläufe bringe, sei in Deutschland "die enorme Zahl von fast 20 Millionen immer noch Ungeimpften die große Unbekannte", schrieb Weber. Das lasse befürchten, "dass die Kliniken unter der schieren Zahl der Erkrankten gerade aus dieser Gruppe auch bei milderen Verläufen zusammenbrechen können, auch durch den Ausfall unzähliger Mitarbeiter".

Das Fazit des VLK: "Da alle Appelle zur Impfung nicht ausreichend gefruchtet haben, muss durch eine Verpflichtung die entscheidende Impflücke geschlossen werden, um Schaden von der gesamten Bevölkerung abzuwenden." Da jüngst die Inzidenzen insbesondere bei den Jüngeren überproportional gestiegen seien und somit Infektionsketten immer weiter unterhalten würden, "plädieren wir für eine allgemeine Impfpflicht ab 18 Jahren".

Die Grundrechte auf individuelle Selbstbestimmung der Impfung und auf körperliche Unversehrtheit müssten zurücktreten hinter dem Anrecht der Bevölkerung auf ausreichenden Schutz vor der Ausbreitung der Infektion, der Aufrechterhaltung der stationären Versorgung insbesondere auch für nicht an Covid-19 Erkrankte, so die Überzeugung der leitenden Klinikärzte. "Das Grundrecht der individuellen Freiheit kann nur einem konsequenten Gesundheitsschutz beziehungsweise dem Gemeinwohl untergeordnet werden, wenn die so konkret gefährdet sind."

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