Westfalenpost: Nicht erpressen lassen Deutsche in Afghanistan entführt
Hagen (ots)
Von Jörg Fleischer
In den Krisenregionen dieser Erde geraten Deutsche zunehmend ins Visier von skrupellosen Entführern. Beispiel Irak: Ob politisch oder rein kommerziell motiviert - der kriegerische Zerfall des Landes hat eine regelrechte Entführungsindustrie hervorgebracht. Und die traurige Wahrheit ist: Diese Entwicklung zeichnet sich nun auch am Hindukusch ab. Der aktuelle Kidnapping-Fall zweier Deutscher zeigt es. Wir erleben die Irakisierung Afghanistans. Sie ist ein bedrückendes Zeichen dafür, dass die Hilfe der Staatengemeinschaft für das geschundene Land kaum fruchtet. Es ist zu befürchten, dass es zu weiteren Entführungen kommen wird. Wir geraten ins Fadenkreuz von Kidnappern, weil sich Deutschland weltweit so sehr im Anti-Terror-Kampf engagiert wie noch nie. Entführer im Namen des Terrors unterscheiden nicht zwischen Wiederaufbauhelfern, Schutz- oder Kampftruppen. Wir sind im Krieg in Afghanistan. Die Kanzlerin muss dies ihren Bürgern noch viel klarer und unmissverständlicher sagen als bisher. Schon bald geht es ja um die Verlängerung des Afghanistan-Einsatzes. Der Terror ist vernetzt - und damit auch die Bedrohung gegen uns. Insofern stimmt der Satz, dass Deutschland auch am Hindukusch verteidigt werden muss. Wer aber Truppen und Entwicklungshelfer dort abzieht, der kapituliert vor Terroristen, der ist erpressbar. Das aber darf niemals geschehen. Wir dürfen uns nicht erpressen lassen.
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