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Westfalenpost: Mit Gefühl

Hagen (ots)

Hillary Clinton ist wieder im Rennen
Vonn Jörg Bartmann
Während der amtierende US-Präsident Bush bei seinem quälend langen 
Abschied kaum noch Akzente setzen und bei seiner ersten 
Nahost-Mission nicht viel mehr als Höflichkeitsfloskeln austauschen 
kann, ist zur selben Zeit in New Hampshire eine Wende eingetreten, 
die nicht voraussehbar war. Hillary Clinton hat sich bei den 
Vorwahlen zurückgemeldet. Im Wettstreit der Demokraten um das 
amerikanische Präsidentenamt konnte die erfahrene Politikerin mit dem
selbsternannten Erneuerer Obama nach der Pleite in Iowa gleichziehen.
 Die kühle, beherrschte Hillary Clinton hat aus ihrem ersten Auftritt
gelernt und die Demoskopen erblassen lassen. In den Umfragen weit 
abgeschlagen, vielfach schon als klare Verliererin dargestellt, hat 
sie besonders bei den Frauen gepunktet. Die sonst so nüchtern 
wirkende Frau zeigte Emotionen und deutete damit an, dass sie mehr 
ist als eine farblose Technokratin: Eine Kandidatin für das höchste 
Amt, die auch über Gefühle verfügt.
 Somit ist alles wieder offen bei den Demokraten nach der Nacht der 
Überraschungen. "Superstar" Barack Obama, der nach dem Iowa-Sieg 
schnell auf die Favoriten-Position gehievt wurde, muss erkennen, dass
es nötig ist zu kämpfen. Der smarte Senator sollte seine Thesen 
deutlicher untermauern und sich nicht nur auf die "Chance zur Wende" 
berufen, sondern Inspirationen mit inhaltlichen Kernaussagen koppeln.
 Die Vorwahlen der Republikaner wirken gegenüber dem Zweikampf 
Clinton/Obama bieder und ziellos. Insgesamt bleibt es aber spannend 
im Wettstreit um mehr Glaubwürdigkeit im Weißen Haus.

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