Westfalenpost: Also doch!
Hagen (ots)
SPD steht vor dunkelrotem Wortbruch Von Bodo Zapp "Ich habe eindeutig gesagt: Nicht mit der Linken, in keiner Beziehung, und dabei bleibt's." (Andrea Ypsilanti vor der Hessenwahl) "Mit der sogenannten Linkspartei wird es keine Zusammenarbeit geben" (Kurt Beck am Wahlabend) Sag niemals nie! Man hat es geahnt, befürchtet, jetzt kommt es heraus: Im Zweifel wird sich die SPD für die Regierungsmacht entscheiden. Da kann der Parteivorsitzende noch so viel um den dunkelroten Brei herumreden ("Keine aktive Zusammenarbeit"): Mit dem Liebäugeln für die Ministerpräsidentin-Wahl von Andrea Ypsilanti dank der Stimmen der Links-Partei wird er zum Umfaller. Die Sozialdemokraten verlieren Glaubwürdigkeit, wenige Tage vor der Hamburg-Wahl. Welcher rote Teufel Beck da geritten hat und was er vielleicht im Bund im Schilde führt: Auch führende Genossen rätseln. Keine aktive Zusammenarbeit? Natürlich kann Mit-Hochfallerin Ypsilanti als Chefin einer Minderheitsregierung nicht so tun, als gäbe es die Linke nicht. Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass? So läuft es nicht! Wortbruch ist auch, wenn man den Linken, wie vor der Wahl gesagt, nie die Türe öffnen will, den Seiteneingang aber frei macht. Die Linke - im Osten jetzt stärkste Partei - auch im Westen im Aufwind? Missmutmacher wie der Steuerflucht-Skandal bescheren den Protestspezialisten und Ex-Kommunisten in Hamburg Zulauf, davon gehen Experten aus. SPD-Spitzenkandidat Naumann, der ganz links nur Unheil sieht, wird bei der Beckschen Rotwende schwarz sehen. Apropos: Die meisten Wählerstimmen erhielt in Hessen die CDU. Aber davon redet kaum noch einer.
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