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Westfalenpost

Westfalenpost: Mittelstand statt Mitte

Hagen (ots)

Kritik an Merkel
Von Thorsten Keim
Die CDU-Mittelstandsvereinigung will zentrale Reformen ihrer 
Partei-Vorsitzenden kippen. An der Spitze des Wirtschaftsflügels 
steht mit Josef Schlarmann ein Mann, der nicht unbedingt als 
Sympathisant der Bundeskanzlerin zu bezeichnen ist. Der 68-Jährige 
gilt innerparteilich als ihr letzter Widersacher. Als erfolgreicher 
Steuerprüfer und Wirtschaftsanwalt ist er wirtschaftlich unabhängig 
und in einem Alter, in dem er auf politische Ambitionen keine 
Rücksicht mehr zu nehmen braucht. Zudem repräsentiert er 35 000 
CDU-Mittelständler und erinnert regelmäßig gerne daran, dass er sich 
der Solidarität von 121 Bundestagsabgeordneten sicher sein kann.
Seine Kritik hat vor diesem Hintergrund Gewicht. Natürlich, die 
Kanzlerin ist als Vorsitzende ihrer Partei unangefochten. Doch ist 
die innenpolitische Realisierung dessen, wofür sie 2005 angetreten 
ist, bislang von überschaubarer Natur. Von den Reformen der 
Sozialversicherungen gelang außer der Rente mit 67 wenig. Von der 
Liberalisierung des Arbeitsmarktes ist nicht mehr die Rede, 
stattdessen aber vom Mindestlohn.
Der Leitantrag des Bundesparteitags im Dezember in Stuttgart soll 
"Die Mitte stärken" lauten. Schlarmann und die Seinen hätten dieses 
Motto gerne um "Mittelstand" erweitert.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

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