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Westfalenpost: Ja, er kann es

Hagen (ots)

Obamas Sieg beflügelt hohe Erwartungen
Von Eberhard Einhoff
"Yes, we can." Ein Slogan, der gleichermaßen selbstbewusst wie 
inhaltlich nichts sagend daherkommt, hat Wirkung gezeigt. Ja, er kann
es - siegen zumindest. Barack Obama hat mit seinem überzeugenden 
Wahlerfolg jegliche Erbsenzählerei und erbitterte juristische 
Auseinandersetzungen überflüssig gemacht. Dazu bekommen die 
Vereinigten Staaten einen neuen Präsidenten, dessen Wahl auf immer 
mit dem Etikett "historisch" verbunden sein wird - wegen seiner 
Hautfarbe. Ja, es ist gut, dass erstmals ein Afroamerikaner ins Weiße
Haus einziehen kann. Es sollte normal sein - irgendwann.
 Dabei waren es nicht einmal einfach nur die nichtweißen Wähler, die 
Obama den Triumph über seinen republikanischen Konkurrenten John 
McCain ermöglicht haben, sondern die große Masse der Enttäuschten und
Besorgten. Und die re-krutiert sich generationenübergreifend aus 
allen politischen Lagern und ethnischen Gruppen. Was sie geeint hat, 
ist die tief sitzende Verbitterung über die de-saströse Politik des 
Noch-Amtsinhabers und die überdimensionierte Hoffnung auf 
Auferstehung aus dem innen- und außenpolitischen Scherbenhaufen, den 
George W. Bush hinterlässt. Da ist die Sehnsucht nach Reinigung und 
Neugestaltung spürbar, da scheinen amerikanische Selbstheilungskräfte
am Werk.
 Nicht von ungefähr beflügelt Barack Obamas Sieg aber auch weltweit 
hohe Erwartungen. "Change" - Wandel oder Wechsel, das andere 
Schlüsselwort der Kampagne des demokratischen Kandidaten, soll nun 
endlich mit Inhalt gefüllt werden. In Einzelheiten und erst recht in 
ihrer Summe sieht sich Obama mit Hoffnungen konfrontiert, die 
allenfalls mit übermächtigen, heilsbringerischen Fähigkeiten erfüllt 
werden könnten. Zudem ist fraglich, ob der neue Herr im Weißen Haus 
überhaupt ein Interesse an der Erfüllung all der Wünsche, Hoffnungen 
und Erwartungen hat. Schließlich ist Bushs Nachfolger als Präsident 
zunächst den USA verpflichtet. Etwas anderes als "America first" 
würde ihm die Nation übelnehmen.
 Woran Obama gelegen sein muss, ist die Wiederherstellung von 
Vertrauen in die USA und ihre Funktion als Führungsmacht sowie die 
Entkrampfung zwischen den Partnern. Da gibt es viel zu tun, wenn der 
Wandel wirkungsvoll und nachhaltig sein soll. Wünschen wir dem neuen 
US-Präsidenten also eine glückliche Hand für seine Nation und den 
Rest der Welt.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

Original-Content von: Westfalenpost, übermittelt durch news aktuell

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