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Westfalenpost: Herausforderung Im Iran geben die Demonstranten nicht auf

Hagen (ots)

Von Eberhard Einhoff
Der Ajatollah hat gesprochen - aber es kehrt keine Ruhe ein im 
Iran. Ali Chamenei erfährt damit eine bisher ungekannte 
Herausforderung seiner Macht und Brüskierung seiner Autorität. Nicht 
nur, dass trotz der Gefahr für Leib und Leben Tausende Iraner weiter 
verbotswidrig auf die Straßen gehen und Freiheitsrechte einfordern, 
nein, auch die Worte von Politikern gewinnen plötzlich an klärender 
Schärfe. Barack Obama und Angela Merkel etwa haben die diplomatische 
Ebene weichgespülter Formulierungen verlassen. Ahnen sie, spüren sie,
dass die Zeit des Mullah-Staates endet?
 Unverkennbar ist ein Machtkampf im Iran entbrannt - Beharrer stehen 
gegen Veränderer. Wobei Mahmud Ahmadinedschads offiziell unterlegener
Herausforderer Mir-Hossein Mussawi wahrlich nicht als der 
revolutionäre Systemwechsler zu betrachten ist. Mit der 
Verselbständigung des mutigen Protests gegen unterstellte 
Wahlfälschungen aber projizieren die Demonstranten ihre Hoffnung auf 
ihn, zwingen ihn praktisch in eine Rolle, die er so nicht gewollt 
hat. Doch er scheint sich dem zu fügen.
 Die bange Frage ist jetzt, ob dem Iran ein Bürgerkrieg bevorsteht. 
Zwar dürfte es dem Teheraner Regime leicht sein, die unorganisierte 
Opposition auf den Straßen zusammenzuknüppeln. Doch dies unter den 
Augen einer alarmierten Weltöffentlichkeit zu tun, wird man sich 
schon sehr gut überlegen müssen.

Pressekontakt:

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Telefon: 02331/9174160

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