Westfalenpost: Wahrhaft tapfer
Hagen (ots)
Soldaten haben hohe Ehrung verdient Von Jörg Fleischer In den dunkelsten Zeiten deutscher Geschichte wurde der Begriff Tapferkeit missbraucht. Die Bundeswehr von heute hat damit nichts zu tun. Deshalb ist es gut, dass deutsche Soldaten wieder öffentlich ausgezeichnet werden, wenn sie wahrhaft tapfer waren. Die jungen Männer, die im Kanzleramt das neue Ehrenkreuz verliehen bekamen, sie haben es verdient. Doch nicht nur Soldaten sind tapfer. Auch Polizisten, Entwicklungshelfer, Sanitäter und Feuerwehrleute beweisen im Alltag Tapferkeit. Helfer aus den verschiedensten Bereichen unserer Gesellschaft können zu Helden des Alltags werden. Das sollte nicht vergessen werden, wenn Soldaten der Bundeswehr von der Kanzlerin geehrt werden. Angela Merkel hat bei dieser Gelegenheit eine Chance vertan. Die Regierungschefin hätte sagen müssen, was die Soldaten am Hindukusch fühlen - ihrem Empfinden nach ist Krieg in Afghanistan. Wer für mehr Anerkennung der Truppe in der Gesellschaft wirbt, der muss die Wahrheit deutlicher und offener aussprechen, als die Kanzlerin es getan hat. Diese Wahrheit lautet: Die Deutschen werden künftig noch härter mit Verwundung und Tod ihrer Soldaten in Afghanistan konfrontiert. Dieser Krieg dauert noch lange. Er ist im übrigen nicht zu gewinnen, jedenfalls nicht nach unserem traditionellen Verständnis vom Krieg. Der Tag, an dem Afghanistan sich aus eigener Kraft helfen und für seine Sicherheit sorgen kann, ist fern. Wird er jemals kommen? Dennoch wäre ein baldiger Abzug vom Hindukusch falsch. Die Niederlage der Staatengemeinschaft wäre der Sieg des Terrors.
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