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Westfalenpost: Obamas Krieg

Hagen (ots)

In Afghanistan steht viel auf dem Spiel
Von Jörg Fleischer
Obama will den Erfolg des Westens in Afghanistan erzwingen. Mit mehr 
Soldaten und einer neuen Strategie. Der US-Präsident setzt am 
Hindukusch alles auf eine Karte. Wie gewagt dieses Ansinnen ist, 
verrät Obamas düstere Miene bei seiner Rede vor Kadetten in West 
Point.
 Es steht viel auf dem Spiel. Die Gefahr ist groß, dass die 
Staatengemeinschaft in Afghanistan genauso scheitert, wie viele vor 
ihr. Das Desaster der Sowjetarmee sollte Obama ein mahnendes Beispiel
sein. Es kommt hinzu, dass dieser Krieg am Hindukusch nicht zu 
gewinnen und der Erfolg kaum messbar ist. Ein Dilemma asymmetrischer 
Konflikte in diesen Zeiten des Terrors. So stellt sich die Frage nach
dem Sinn Tag für Tag neu. Denn es ist eine kaum lösbare 
Herkulesaufgabe, dort nur halbwegs demokratische Strukturen zu 
installieren und Afghanistan auch nur einigermaßen zu konsolidieren. 
Es wäre schon viel gewonnen, wenn das geschundene Land nicht erneut 
zur Basis des internationalen Terrors würde.
 Dies ist nun Obamas Mission. Er hat Afghanistan zu seinem Krieg 
erklärt. Seine Strategie, durch die Ankündigung des Abzugs die 
Bündnispartner - darunter auch die chaotische Regierung in Kabul und 
die skrupellosen Stammesfürsten im Lande - zur Verantwortung zu 
zwingen, ist heikel.
 Der Druck steigt. Obama fordert mehr Soldaten - von der Nato und 
auch von Deutschland. Es ist kaum vorstellbar, dass sich die 
Kanzlerin dieser Bündnispflicht entziehen wird - auch wenn Merkel nur
zu genau weiß, dass die Mehrheit der Bürger gegen diesen Einsatz ist.

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