Westfalenpost: zum Bundesbank-Chef
Hagen (ots)
Lange nicht mehr genoss die Deutsche Bundesbank eine derartige Aufmerksamkeit in der öffentlichen Wahrnehmung wie derzeit. Seit der Gründung der machtvollen, die Geschicke des Euros dirigierenden Europäischen Zentralbank schien sie zur unbedeutenden Nebenstelle degradiert, mit einem Frühstücksdirektor an der Spitze.</p><p>Das hat sich seit dem Gerangel in der EU um die Neubesetzung des Chefpostens bei der EZB gründlich geändert. Seit dem überstürzten Rückzug des noch amtierenden Bundesbank-Präsidenten Axel Weber schwindet die Hoffnung zusehends, ein Deutscher könne im Herbst Nachfolger des Franzosen Jean-Claude Trichet werden. Damit wächst gleichzeitig die Sorge, ein anderer Kandidat werde im Amt nicht in erster Linie die Stabilität des Euros im Blick haben. </p><p>Kanzlerin Merkels fast beschwörender Hinweis, Webers Nachfolger, ihr Wirtschaftsberater Jens Weidmann, stehe für die deutsche Stabilitätskultur, soll diese Sorge dämpfen, die auch die Wirtschaft sich macht. Das zu wissen ist beruhigend. Allein, die Musik spielt bei der EZB.
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