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Westfalenpost: Argument für die Quote
Ministerin Schröder gegen starre Regeln
Von Nina Grunsky

Hagen (ots)

Es wäre wohl sehr böse zu behaupten, dass Familienministerin Kristina Schröder das beste Argument für eine gesetzliche Frauenquote geliefert hat: Die Quote - oder ich, hat sie erklärt. Solange sie im Amt sei, gebe es keine starre Regelung. Was umgekehrt hoffen lässt, dass die Ministerin geht, falls die Quote kommt... Dabei hat die CDU-Politikerin selbst einmal vom Frauenquorum in ihrer Partei profitiert, wie sie eingesteht: bei ihrer Bundestagskandidatur im Jahr 2002. Das werde ihr bis heute hämisch vorgeworfen: "Eine Quote bedeutet für Frauen oft einen Makel, den sie manchmal nie wieder los werden." Es wäre vermutlich auch zu böse zu fragen, ob es an den Leistungen der Ministerin liegt, dass sie im vergangenen Jahrzehnt diesen Makel nicht losgeworden ist - im Gegensatz zu anderen Politikerinnen. Das Argument der Ministerin ist ein höchst egoistisches, mit dem erfolgreiche Frauen anderen Hilfe verweigern, die weniger Glück, aber nicht weniger Talent, Wissen und Können hatten. Im Übrigen würde dieser Makel auch an den Frauen haften, wenn sich Schröder mit ihrem Modell durchsetzte: Die Ministerin setzt auf Freiwilligkeit: Unternehmen legen ihre eigene Quote fest - und müssen sie dann erfüllen. Schröder wehrt sich zu Recht dagegen, dass Frauen vorgeschrieben wird, wie sie ihr Leben zu führen haben. Sie fordert zu Recht, dass jede frei entscheiden soll, ob sie für die Kinder zu Hause bleibt, ob sie Teil- oder Vollzeit arbeitet. Es ist aber Aufgabe der Politikerin, Bedingungen zu schaffen, dass jede ihr Ziel verwirklichen kann. Dafür muss sie mehr tun als bisher.

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