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Westfalenpost: Die falsche Strategie: Dem Blitz wird Donner folgen. Zur GM-Entscheidung über Astraproduktion. Von Rudi Pistilli

Hagen (ots)

Natürlich bleibt es einem Konzern überlassen, Unternehmens-Entscheidungen zu treffen. Die Art und Weise, wie General Motors die Astra-Produktion aus Deutschland fegt, muss allerdings hinterfragt werden. Wie die US-Amerikaner und der Opel-Vorstand mit den Belegschaften umgehen, wie sie Opelaner in England, Polen und Deutschland gegeneinander ausspielen, ist aus moralischer Sicht als verwerflich zu bezeichnen. Sie kalkulieren mit der Angst der Arbeiter. Das ist unmenschlich und erinnert an die dunkelsten Zeiten der Industrialisierung. Immer wieder sind Lohnverzicht und Arbeitszeitverlängerungen abgerungen, immer wieder sind Absprachen gebrochen worden. Dass die Autos mit dem Blitz, einst Ausdruck florierender deutscher Wirtschaft, nicht genügend Käufer finden, hat viele Gründe. Der gewichtigste stammt aus Übersee: Wo andere Automobilhersteller sich eine goldene Nase verdienen können, dürfen Astra, Corsa und Co. nicht verkauft werden. Opel bleibt nur der schwierige europäische Absatzmarkt. GM nimmt die Verluste in Kauf und erpresst damit die Opel-Beschäftigten. Das Management fährt eine unkluge Strategie: Mitarbeiter werden verunsichert, die Entwicklung attraktiverer Modelle ist mangels Motivation gefährdet. Wenn der Astra nicht mehr in Deutschland gebaut wird, ist es mehr als fraglich, ob er hierzulande noch Käufer findet.

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