Westfalenpost: Kommentar zu Krankenhaus sterben
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Wenn ein Schnupfen nicht auskuriert wird
Von Nina Grunsky
Hagen (ots)
Einen Schnupfen - mehr scheint Südwestfalen nicht zu haben. Die Krankenhäuser in Wimbern und Balve sind zu. Das ist schlimm für die Mitarbeiter, bringt die Region aber nicht um: Von dort aus sind es wenige Kilometer bis zu den Kliniken in Menden und Werl. Ein Schnupfen, der nicht auskuriert wird, kann sich aber zu einer schweren Erkrankung auswachsen. 20 Prozent der Kliniken seien von Insolvenz gefährdet. Von dieser Annahme ging man bisher aus. Tatsächlich könnte die Hälfte aller Häuser in Gefahr sein, so eine Umfrage unter Krankenhausdirektoren. Ein Ergebnis, das mancher Klinikmanager in Südwestfalen offenbar bestätigen kann. Die Krankenhäuser in der Region versuchen unter anderem, sich mit Kooperationen zu therapieren. Doch eine überlebenswichtige Medizin fehlt ihnen: Geld. Die Kosten für das Personal steigen seit Jahren stärker als die Budgets. Angesichts des Fachkräftemangels aber werden Ärzte und Pfleger in Zukunft wohl kaum billiger, schon gar nicht auf dem Land. Um ein Kniegelenk oder eine Hüfte operieren zu lassen, sind Patienten vielleicht weitere Wege zuzumuten. Wenn ein Baby nicht recht auf die Welt will, muss die nächste Klinik aber nahe sein. Diese Grundversorgung hat die Politik zu sichern - und die kleinen Häuser auf dem Land besser auszustatten. Bevor der Schnupfen schlimmer wird.
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