Westfalenpost: Westfalenpost zu Sprachtests für ausländische Ärzte
Hagen (ots)
<p>Ärzte sind Mangelware in Deutschland. In ihrer Not setzen Kliniken deshalb zunehmend auf medizinischen Nachschub aus dem Ausland. Das Problem: Viele ausländische Ärzte sprechen nicht oder nur gebrochen Deutsch. Das Risiko von Fehldiagnosen und falschen Therapien aber wächst, wenn Patienten ihre radebrechenden Ärzte nicht verstehen. </p><p/><p>Mit bundesweit einheitlichen Sprachtests für ausländische Mediziner wollen die Länder die Sprachlosigkeit am Krankenbett beenden. Das ist praktischer Patientenschutz. Die bisherigen Anforderungen an deutsche Sprachkenntnisse der Klinikärzte reichen nicht aus. Allerdings hat die sprachliche Aufrüstung einen Haken: In Rheinland-Pfalz bestanden 40 Prozent der Prüflinge den strengen Sprachtest nicht. Was dann, wenn die in Kliniken händeringend gesuchten Ärzte aufgrund mangelnder Deutschkenntnisse durchfallen?</p><p/><p>Das Arzt-Patienten-Verhältnis baut auf Vertrauen. Ohne sprachliche Verständigung ist das nicht möglich. Für eine richtige Diagnose müssen die Symptome des Patienten bekannt sein. Gleichzeitig muss der Patient verstehen, welche Therapie der Arzt anwenden will. Das gilt nicht nur für ausländische Ärzte: Auch das medizinische Fachchinesisch gehört heute nicht mehr ans Krankenbett.</p>
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