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Westfalenpost: Solarworld-Rettung

Hagen (ots)

<p>Mangelnde Begeisterungsfähigkeit kann man Solarworld-Chef Frank Asbeck nicht vorwerfen. Durch seine Ankündigung, zehn Millionen Euro aus seinem Privatvermögen in das strauchelnde Unternehmen investieren zu wollen, hat er andere mitgerissen. Gläubiger verzichteten auf Geld, die Aktionäre stimmten nach einer nervenaufreibenden Sitzung der Entwertung ihrer Anteile zu, die nah am Totalverlust liegt. Und nur deshalb flackert beim letzten verbliebenen deutschen Modulhersteller noch einmal Hoffnung auf.</p><p/><p>Wie berechtigt diese Hoffnung in einem lohnintensiven und vergleichsweise sonnenarmen Land wie Deutschland ist, wird sich noch erweisen müssen. Denn mit dem gestrigen Tag ist Solarworld natürlich nicht alle Sorgen los. Im Gegenteil: Solarworld kämpft weiterhin ums Überleben. Entscheidend wird sein, ob der einstige deutsche Branchenprimus zurück findet zu den alten Tugenden. Damals, als der sagenhafte Aufstieg des Unternehmens begann und das Vertrauen in die Branche stark war wie die Kraft der August-Sonne, war man der Konkurrenz in Sachen Technologie und Ideen einen kleinen Schritt voraus. Als die Module zur Massenware wurden und damit allein der Preis ausschlaggebend, überflügelte die asiatische, vor allem die chinesische Konkurrenz das Unternehmen.</p><p/><p>Die letzte Chance für Solarworld wird darin bestehen, Nischen-Märkte zu besetzen. Es wird um hoch technisierte Bauteile gehen, um Speichermöglichkeiten für Sonnenenergie und um die Ideen der Ingenieure. Nur wenn dieser Schritt gelingt, wird Deutschland weiter mitmischen in einer Branche, die noch lange nicht am Ende ihrer Entwicklung ist. Und nur dann war der gestrige Tag ein Sonnentag.</p>

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