Westfalenpost: Westfalenpost zu den neuen Facebook-Richtlinien
Hagen (ots)
<p>Das Soziale Netzwerk Facebook lockert die Bestimmungen für jugendliche Nutzer. Weil die jungen Menschen mit ihren Anliegen gehört werden wollen - nicht nur von Freunden, sondern von allen Menschen. Das klingt nach mehr Teilhabe und Mitsprache. Vor allem aber reduziert es den Schutz unmündiger Nutzer. </p><p/><p>Nun könnte man sagen, dass sich Jugendliche längst schon ein Profil mit gefälschtem Alter anlegen können. Und dass alle Aufregung deshalb obsolet sei. Doch diese Lockerungen treffen vor allem die Teenager, die sich bisher mehr oder weniger arglos im Kreis ihrer Freunde über Wichtiges - und vielfach Unwichtiges - austauschen. So, wie man auf dem Schulhof redet, blödelt oder tratscht. Unbedachte Äußerungen werden im Freundeskreis entweder überhört oder verziehen.</p><p/><p>Mit zwei Klicks können Jugendliche nun diesen geschützten Kreis verlassen. Dann kann die ganze Welt zuhören, was einem pubertierenden 14-Jährigen durch den Kopf geht. Zugegeben: Das interessiert im Zweifel nur wenige. Auf jeden Fall aber horchen die Werbestrategen auf. Sie interessiert sehr wohl, welche Filme ein Teenager sieht, welches Hobby er hat, wofür er schwärmt. 13- bis 17-Jährige sind eine wertvolle Gruppe. Sie sind leichter zu beeinflussen und zugleich Konsumenten mit einer beachtlichen Kaufkraft. Am Ende könnte es also um Geld gehen. Und für Facebook darum, der stärker werdenden Konkurrenz von Twitter und Whatsapp etwas entgegenzusetzen.</p>
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