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Westfalenpost: Unbarmherzige Härte des nackten Überlebenskampfes
Kommentar von André Schweins über Taifun Haiyan und die Folgen

Hagen (ots)

Die hässliche Fratze der tödlichen Bedrohungen für die Menschheit ist um eine unfassbare Facette erweitert: Neben der nicht auszurottenden Gefahr von Krieg und Mord ist der Mensch Naturgewalten ebenso hilflos ausgesetzt. Die Bilder von den Philippinen mahnen zur Demut. Eine unabdingbare Folge: die Intensivierung der Klimawandel-Diskussion. Letztlich steht Taifun Haiyan allerdings in einer Reihe mit Katastrophen ähnlicher Wucht, die zum Teil schon ein halbes Jahrhundert oder länger zurückliegen. Mit dem Unterschied, dass diesmal die Zahl der Opfer in beispiellose Höhen geht. Nach der Zerstörung geht es für die betroffene Region und die Welt-Staatengemeinschaft um eine Schaffung effizienterer Prävention, die als Blaupause über die Alarmierung weit hinausgehen muss. An der hat es nicht gemangelt. Und doch erreichte die Ankündigung der tödlichen Bedrohung die Menschen nicht. Die Zahl derartiger Wetter-Katastrophen wird künftig nicht signifikant steigen, prognostizieren Experten. Windgeschwindigkeiten und Regenmengen indes sollen zunehmen. Das hohe Gut des technischen Fortschritts der verlässlichen Frühwarnung muss also Leben retten. Solche Analysen helfen den Überlebenden nicht. Schnelle Hilfe tut not. Es sind dies immer die Augenblicke gewesen, in denen die Menschen auf der ganzen Welt zusammenrücken. Diese Verlässlichkeit ist es, auf die die Philippinen angewiesen sind. Geschichten von Verzweiflungstaten wie Plünderungen taugen nicht dazu, Zurückhaltung auszulösen oder auch nur Skepsis zu äußern. Die unbarmherzige Härte der Verzweiflung eines solchen nackten Überlebenskampfes ist uns fremd. Das ist ein Gottesgeschenk. Gefeit vor derartigen Reflexen wären auch wir im Falle eines Falles nicht.

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