Westfalenpost: EU/Plastiktüten
Hagen (ots)
<p>Jetzt will uns die EU also zwingen, die Kirschtomaten einzeln an der Supermarktkasse abwiegen zu lassen, indem sie dünne Beutel an Gemüsetheken verbietet. So könnte man loswettern, wenn man Vorurteilen folgte statt Fakten. Denn tatsächlich sind Kunststoffreste in den Meeren ein gewaltiges Problem. Und die EU will auch gar nichts verbieten, sondern die Mitgliedsländer zur Eindämmung bewegen. Irland beispielsweise hat mittels einer Abgabe von 44 Cent den Einwegtüten-Pro-Kopf-Verbrauch bereits von 328 auf 18 reduziert.</p><p/><p>Deutschland liegt auch weit unter dem EU-Durchschnitt. Und wir haben nicht das Problem, dass der Wind die leichten Tüten von den Deponien in die Landschaft und die Gewässer weht. Bei uns wird recycelt oder verbrannt. Prinzipiell. Nach einem Hochwasser hängt dann aber doch ziemlich viel zerrupfter Kunststoff in Bäumen und Sträuchern. Und man fragt sich, warum Apotheken, Boutiquen, Elektromärkte und Buchhandlungen immer noch kostenlose Plastiktüten ausgeben.</p><p/><p>Plastiktüten machen in Deutschland 0,71 Prozent des Kunststoffverbrauchs aus. Unter Ressourcen-Gesichtspunkten sind sie also ein Randaspekt, aber eben auch Symbol einer Wegwerfmentalität. Deshalb lohnt es sich durchaus, hier anzusetzen. Über die Details an der Obsttheke lässt sich dann immer noch reden. </p>
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