Westfalenpost: Keine Chance für Fracking
Kommentar von Lorenz Redicker zur Energiewende
Hagen (ots)
So haben sich das die Gasproduzenten nicht vorgestellt. Gerade erst hat Exxon Mobil in einer bundesweiten Anzeigenkampagne die Möglichkeit eines giftfreien Frackings angekündigt. Doch flugs werden die Gasfirmen ausgebremst: Die Bundesregierung erklärt das komplette Einzugsgebiet der Ruhrwasserwerke - hier hat Wintershall die Rechte für (derzeit un-)mögliche Bohrungen - zur Frackingverbotszone. Nun hat ein Brief der Bundesumweltministerin noch keine Gesetzeskraft. Eben das hat Hendricks aber bereits in Planung. Folgt ihr der Koalitionspartner - trotz der Exxon-Ankündigung? Angesichts der Stimmung in den vielen betroffenen möglichen Fracking-Zonen ist das wahrscheinlich. Was die umstrittenen Bohrungen selbstredend nicht für alle Zeiten ausschließen würde. Politische Mehrheit können sich ändern. Vergibt das Land mit dem Fracking -Verzicht nicht eine Chance, denkt man an Ukraine-Krise und Energiewende? Eher nicht. Kurzfristig - heißt: in diesem Jahrzehnt - ließe sich das Schiefergas nicht bergen, russisches Gas also nicht ersetzen. Zudem reichte das deutsche Schiefergas nur für wenige Jahre; und vermutlich hätte es dann längst erhebliche Kostennachteile gegenüber erneuerbaren Energien. Es ist also so: Die Bürger wollen Fracking nicht. Und wir brauchen es auch nicht.
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