Alle Storys
Folgen
Keine Story von Westfalenpost mehr verpassen.

Westfalenpost

Westfalenpost: Das Ende der Vereinten Nationen Von Martin Korte

Hagen (ots)

Wer redet, der schießt nicht - das ist ein Satz von gestern. In der Ukraine schaffen die Waffen Fakten, und wir blicken nach München auf eine privat organisierte Sicherheitskonferenz ohne Befugnisse und ohne Entscheidungsgewalt. Dort bewerfen sich die Kontrahenten gegenseitig mit Vorwürfen, während ihre Truppen unschuldige Menschen aus ihren Häusern bomben.

Und warum schauen wir nicht nach New York? Weil die Vereinten Nationen gescheitert sind, weil sie zum Debattierklub degenerieren, weil sie sich selbst blockieren, weil sie sich zur Handlungsunfähigkeit verurteilen. Die Vereinten Nationen sind tot. </p><p/><p>Todesursachen: Überforderung, Machtstreben, Nationalismus, Egoismus. Klar, an den selbst gegebenen Zielen mussten die VN scheitern. Sicherung des Weltfriedens, Einhaltung des Völkerrechts, Schutz der Menschenrechte - all das wird in der Ukraine (und an zahlreichen anderen Orten) schon lange mit Füßen getreten.

Trotzdem: Nie war eine Reform dringender. Der Sicherheitsrat leidet unter einem Konstruktionsfehler; die fünf Ständigen Mitglieder legen sich mit dem Vetorecht in allen wichtigen weltpolitischen Fragen lahm. Ohnehin folgt die Zusammensetzung nicht den demokratischen Grundprinzipien. Während Großbritannien und Frankreich mit je gut 65 Millionen Einwohnern dabei sind, müssen eine Milliarde Inder draußen bleiben. Der Generalversammlung mangelt es an Befugnissen, der Generalsekretär ist schwach, die USA nutzen ihre Vormachtstellung als größter Geldgeber aus.

Schlimm. Und schlimm, dass niemand daran etwas ändern will.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

Original-Content von: Westfalenpost, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Westfalenpost
Weitere Storys: Westfalenpost
  • 05.02.2015 – 22:29

    Westfalenpost: Joachim Karpa zum Konflikt in der Ukraine

    Hagen (ots) - Die Gewalt in der Ukraine eskaliert. Die blutigen Kämpfe im Osten des Landes weiten sich aus. Prorussische Rebellen haben eine Großoffensive gestartet und vergrößern mit jedem Tag ihr Herrschaftsgebiet. Allein 7000 Menschen sollen in der Stadt Debalzewo bei Donezk ohne Wasser, Strom und Heizung von Separatisten umstellt sein. Sicher, nicht jede Nachricht aus dem Kriegsgebiet darf für bare Münze ...

  • 05.02.2015 – 22:28

    Westfalenpost: Carsten Menzel zu Griechenland und der EU

    Hagen (ots) - Noch ist es eine reine Reisediplomatie, die die neue griechische Regierung quer durch Europa führt. Es geht im Wesentlichen um das Auftreten der Athener Vertreter, um die Atmosphäre, um das Feststellen von Gemeinsamkeiten - und Differenzen. Letztere herrschen vor, wenn es darum geht, wie mit der drohenden Staatspleite Griechenlands und den unabsehbaren Folgen für den Euro-Raum umgegangen werden soll. Die ...