Alle Storys
Folgen
Keine Story von Westfalenpost mehr verpassen.

Westfalenpost

Westfalenpost: Höchste Zeit für Sacharbeit
Kommentar von Miguel Sanches zur Großen Koalition

Hagen (ots)

Es gab Zeiten, da war es den Chefs von CDU, CSU und SPD schon zu viel der Indiskretion, wenn ihre Treffen bekannt wurden. Der Rest war Schweigen. Wo, wo nur blieb das Positive? Am Donnerstag früh, 01.11 Uhr, wurde die Frage mit einem Tweet von SPD-Fraktionschef Oppermann beantwortet: "50 Jahre nach dem Beginn der Einwanderung bekommt Deutschland jetzt ein Integrationsgesetz." Das Gesetz ist gut. Und sinnstiftend. Lassen wir etwas die Luft raus. Wir haben eine Regierung, die ein Problem löst - den Flüchtlingsstrom -, das sie zum Teil selbst verschärft hat. Das ist schon alles. Aber dafür feiert sie sich jetzt selbst. Prädikat: "Historisch". Groß muss die Erleichterung darüber sein, dass die Partner handlungsfähig sind und den Streit über die Flüchtlinge, über A, A2 und B-Pläne, zurückstellen können. Hurra, wir leben noch. Sie legen sogar einen Vorrat an Gemeinsamkeiten an. Die Analyse von SPD-Chef Gabriel stimmt: Die natürliche Weiterentwicklung des Integrationsgesetzes wäre ein Einwanderungsgesetz. Die nächste Schritt der Rentenpolitik ist eine konzertierte Aktion gegen die Altersarmut. Über die Rente wie über die Zuwanderung kann man im Wahlkampf dosiert streiten - und hinterher schnell zusammenkommen. Merkel, Seehofer und Gabriel haben sich zusammengerauft und wollen den Entscheidungsstau auflösen. Warum ist das so? Erste Erklärung: Der Flüchtlingsstrom ist abgerissen. Die CSU muss jetzt Ruhe geben. Zweite Erklärung: die Wahlen im März und das Dauertief in den Umfragen. Im Stile der letzten Monate war die Große Koalition keine Gewinner-, sondern eine Looser-Gemeinschaft. So konnte es nicht weitergehen. Höchste Zeit, zur Sacharbeit zurückzukehren.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

Original-Content von: Westfalenpost, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Westfalenpost
Weitere Storys: Westfalenpost
  • 11.04.2016 – 21:55

    Westfalenpost: Unglaublich / Kommentar von Nina Grunsky zur Handynutzung am Steuer

    Hagen (ots) - Das ist unglaublich: 4,5 Prozent der Autofahrer, so eine Studie der Uni Braunschweig, tippen und lesen unterwegs Handy-Botschaften. Nur 4,5 Prozent? Bei 0,1 Prozent aller Unfälle, so die offizielle Statistik, konnte eine Handy-Nutzung als Unfallursache nachgewiesen werden. Lediglich? Wer täglich auf den Straßen Autofahrer beobachtet, ahnt, dass diese ...

  • 08.04.2016 – 21:45

    Westfalenpost: Futter für Brexit-Anhänger / Kommentar von Michael Backfisch zu David Cameron

    Hagen (ots) - Auch wenn man dem britischen Premier David Cameron juristisch nichts vorwerfen kann: Er hat in der Panama-Affäre kapitale Fehler begangen. Mit seiner Salami-Taktik erweckte er den Eindruck, als ob er etwas unter den Teppich kehren wolle. Innerhalb von vier Tagen servierte er fünf Versionen zur Beteiligung an einer Briefkastenfirma. Erst zum Schluss ...