Westfalenpost: Kollektives Versagen - Zu neuen Daten über schmutzige Diesel-Motoren
Hagen (ots)
Jetzt ist amtlich, was alle schon wussten: Diesel-Fahrzeuge stoßen deutlich mehr Schadstoffe aus als erlaubt. Auch die modernen Selbstzünder scheitern an der Euro-6-Norm - wenn sie unter realistischen Bedingungen getestet werden. Das ist keine Überraschung, sondern folgt den Gesetzen der Logik: Die Autos verbrennen schließlich auf der Straße auch mehr Treibstoff als im Prospekt angegeben. Ist es nicht verboten, etwas zu tun, das nicht erlaubt ist? Müssten nicht jene bestraft werden, die dafür verantwortlich sind? Sollte der Gesetzgeber nicht Regeln erlassen, um illegales Handeln konsequent zu unterbinden? Eigentlich ja, aber eben nicht im Auto-verrückten Deutschland, wo Politiker die Arbeitsplatz-Abbau-Drohung der Industrie ernster nehmen als die Sorge, dass die Bürger ernsthaft erkranken können. Bund, Länder und Kommunen schieben sich seit Jahren gegenseitig den schwarzen Peter zu. Am Ende verliert der Bürger - nämlich seine Gesundheit. Die Hersteller bauen weiter Autos, die uns krank machen. Und die Kunden kaufen sie, denn Stickoxide kann man ja nicht sehen. Es wird Zeit, dass ordentliche Gerichte dieses kollektive Versagen ahnden. Denn unsere Politik ist dazu offenbar nicht in der Lage.
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