Westfalenpost: Papst-Reise: Signale in beide Richtungen
Hagen (ots)
Mag die katholische Kirche im Inneren nach Missbrauchsskandal und Austrittswellen noch so in der Krise stecken: Der Papst ist nicht irgendwer, und wenn er als erstes katholisches Kirchenoberhaupt überhaupt die arabische Halbinsel besucht, darf man zurecht von einer historischen Reise sprechen. Ein neues Kapitel in der Geschichte der Beziehungen zwischen Islam und Christentum will Franziskus mit diesem Besuch schreiben. Das ist ein selbstbewusster Anspruch, aber er ist auch nötiger denn je. Die Welt hat Probleme genug, auch ohne religiösen Fanatismus. Dabei sendet Franziskus Signale in beide Richtungen. Denn im europäischen Westen hat sich ja inzwischen das Vorurteil teilweise gefestigt, dass islamische Flüchtlinge und Zuwanderer die Mutter aller Probleme seien, wobei die Betonung auf islamisch liegt. Für die Emirate ist der Papstbesuch eine echte Win-Win-Situation, er hebt ihr Image weltweit. Ob sich davon die Hassprediger in den ultra-islamischen Nachbarländern beeinflussen lassen, steht allerdings auf einem anderen Blatt. Die Erwartungen sind hoch.
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