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Westfalenpost: Ende einer Ära Israel steht vor neuer Ungewissheit

Hagen (ots)

Von Eberhard Einhoff
Eine Ära ist zu Ende, denn Ariel Scharon bleibt der persönliche 
Triumph eines dritten Wahlsieges verwehrt. Schon nach dem ersten 
Schlaganfall hing das Schicksal des israelischen Ministerpräsidenten 
am seidenen Faden. Die Schwere des zweiten Schlags hat ihm nun die 
politische Verantwortung für den jüdischen Staat endgültig aus der 
Hand genommen.
 Damit sieht sich Israel plötzlich mit einer Situation konfrontiert, 
die es offenbar nicht eher wahrnehmen wollte als bis sie Wirklichkeit
wurde. Des starken Mannes an seiner Spitze beraubt zeichnet sich 
folglich vorerst nur das große Fragezeichen hinter dem "Was nun" ab. 
Eigentlich gemeint ist: Wer nun? Wer kann die Politik fortsetzen, die
zumindest die Chance auf echte Fortschritte im 
israelisch-palästinensischen Prozess beinhaltet?
 Scharon hat diese Politik betrieben als Realist, als einer, der vom 
Falken zum Pragmatiker wurde - kein Friedensengel, aber ein Macher, 
der Ergebnisse wollte, auch für den Preis von Opfern. Da gab es 
keinen Traum von Groß-Israel, da war ein Palästinenser-Staat in 
Zukunft existent (wenn auch einer in Mauern).
 Wohl niemand kann derzeit sagen, wie sich die Bemühungen um eine 
Regelung des ewigen Konflikts mit den Palästinensern künftig 
gestalten werden. Und so ist Nahost wieder einmal gleichbedeutend mit
Ungewissheit.

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