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Westfalenpost: Du arme Sau Schweinepest noch nicht gestoppt

Hagen (ots)

Von Joachim Karpa
Das Virus wütet. Das Land bekommt die Schweinepest nicht in den 
Griff. Die Suche nach dem Seuchenherd verläuft sich im Stall. 25 000 
Sauen und Ferkel werden bis Ende der Woche im Sperrbezirk getötet. 
Arme Schweine: Tod durch die Elektrozange. Und die EU guckt nicht 
länger zu. Sie entscheidet heute über ein generelles Transportverbot 
für Schweine aus NRW. Nicht einmal die Fahrt zum Schlachthof soll 
erlaubt sein. Die Folge: Fette Schweine stehen dick und dicht wie nie
im Stall, koten und urinieren, was der Körper hergibt, nur der 
Gedanke an Tierschutz bleibt draußen. Eine Schweinerei. Und kein 
appetitanregendes Szenario. Schnitzel, Frikadelle oder Bratwurst 
lassen die Geschmacksnerven kalt.
 Auch die Zukunftsaussichten bleiben dem Verbraucher im Hals stecken.
Auf rosiges, wenig wässriges Fleisch von glücklichen Schweinen kann 
er lange warten. Fleischfabriken mit Megaställen für bis zu 85 000 
Tiere, gefördert vom Bund, bereiten den Borstenvieh-Baronen den Weg. 
Die arme Sau steht mit tausenden Artgenossen im Stall. Und ist ein 
Tier krank, müssen alle sterben. Die industrielle Haltung der Tiere 
in riesigen Mastanlagen hält kein Schwein ohne Medikamente aus und 
ist Gift für die Fleischqualität. Vom Gülleproblem ganz zu schweigen.
Die Exkremente von 85 000 Schweinen entsprechen denen einer Stadt mit
190 000 Einwohnern.
 Die Verbraucher haben es in der Hand. Sie müssen an der Fleischtheke
darüber abstimmen, was sie sich selbst und wieviel ihnen artgerechte 
Tierhaltung wert sind. Auch wenn sie deutlich mehr bezahlen.

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