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NRZ: 40 Jahre Mondlandung - Das erste globale Medienereignis
Essen (ots)
Heute Morgen vor vierzig Jahren hatte sich die Welt verändert. Zum ersten Mal in der Geschichte hatten Menschen einen anderen Himmelskörper betreten. Nichts schien unmöglich, selbst der Himmel setzte dem Willen keine Grenzen mehr. Der Tag der Mondlandung ist unvergesslich. Man weiß, wo man war und wie es war, diesen "gewaltigen Sprung für die Menschheit" mitzuerleben. Eigentlich sind es nur Schreckensnachrichten, die sich dem eigenen und dem kollektiven Bewusstsein so dramatisch einprägen: die Ermordung Kennedys, der 11. September. Positiv ist dies nur der Mondlandung gelungen. Es war das erste globale Medienereignis. Die ganze Welt war für einen Moment vereint, wenn auch nur vor dem Fernseher. Der Blick vom Mond auf den Planeten Erde, wurde zur ersten Ikone der "Einen Welt".
Neil Armstrongs Stiefelabdruck auf dem Mond markiert eine der erstaunlichsten Leistungen in der Geschichte der Menschheit. Möglich wurde sie durch ungewöhnliche Entschlossenheit. Motor der Mond-Expedition war nicht nur wissenschaftliche Neugier, sondern vor allem der politische Wettbewerb der Supermächte. Die notwendige Schubkraft kam aber durch etwas, was nicht Staaten zu eigen, sondern allen Menschen angeboren ist: Pioniergeist. Präsident John F. Kennedy hatte dies formuliert, als er ankündigte, innerhalb eines Jahrzehnts einen Menschen auf den Mond und sicher zurückzubringen, man strebe dies nicht an, "weil es einfach ist, sondern eben weil es schwer ist".
Vierzig Jahre, nachdem dies erreicht wurde, hat die Raumfahrt an Glanz verloren. Ernüchterung ist der Euphorie gefolgt. Maschinen haben längst andere Planeten betreten. Sie tun dies viel effektiver, preiswerter, sicherer und auch sehr viel langweiliger. Faszinierend ist die Reise zu den Sternen nur, wenn Menschen sie antreten. Es ist eben der verletzliche, sterbliche Mensch, der stets selbst nach seinen Grenzen sucht. Seelenlose Roboter taugen nicht als Stellvertreter bei der Eroberung des Alls.
Bemannte Raumfahrt wird es deshalb auch in Zukunft geben, auch wenn es unvernünftig ist - es ist eben zutiefst menschlich. Wird es demnächst eine Rückkehr zum Mond geben? Entsprechende Pläne der Nasa hat Präsident Obama zunächst auf Eis gelegt. Es kann nicht nur am Geld liegen. Am Ende kostet selbst eine milliardenschwere Mond-Mission auch nur einen Bruchteil des Fonds zur Bankenrettung. Nein, der Pioniergeist will nicht zurück. Nur hinterm Mond geht es weiter. Der nächste gewaltige Sprung für die Menschheit führt auf den Mars.
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