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NRZ: Klein, aber mächtig - Kommentar zur Lufthansa von Denise Ludwig
Essen (ots)
Sie sind klein, können aber für großen Ärger sorgen, Bei Kunden, bei großen Gewerkschaften,bei Arbeitgebern sowieso. Immer öfter gelingt es Spartengewerkschaften, den Betrieb auf der Schiene oder dem Rollfeld lahm zu legen. Die Lokführergewerkschaft GdL hat uns das schon öfter spüren lassen, im Frühjahr ließ die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) am Flughafen Frankfurt die Muskeln spielen, jetzt sorgen die Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter mit der Gewerkschaft Ufo dafür, dass die Lufthansa viele Flieger am Boden lassen muss. Die Macht und das Selbstbewusstsein der kleinen Gewerkschaften - vor allem in der Dienstleistungsbranche - wächst. Aber, ist diese Streik nun richtig? Ja. Weil den Arbeitnehmern keine andere Wahl bleibt. Bei allem Verständnis für die verärgerten Betroffenen, die nicht wie geplant verreisen können: Manchmal muss man eben mit der Faust auf den Tisch hauen. Es ist der Charakter eines Streiks, dass er diejenigen trifft, die eigentlich unbeteiligt sind. Manch einem fehlt vielleicht das Verständnis für die Forderungen der Flugbegleiter. Doch die Erhöhung des Gehalts ist bei diesem Tarifkampf eher nebensächlich und wahrscheinlich am ehesten lösbar. Vielmehr geht es um ein Problem, das viele Arbeitnehmer trifft. Es geht um die Sorge, dass Unternehmensteile ausgegliedert werden, dass Leiharbeiter den geliebten Job für weniger Geld machen. Seit einem Jahr verhandeln Lufthansa und Ufo schon. Es ist Zeit, aufeinander zuzugehen. Stewardessen sind die Gesichter der Fluggesellschaft, die, die in direktem Kontakt zu den Kunden stehen. Das sollte Lufthansa etwas wert sein.
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