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NRZ: Kraft kämpft nun auch für Schulz - von MANFRED LACHNIET
Essen (ots)
Nach den Erlebnissen vom Saarland und vom Wochenende wird es am Sonntag bei uns in NRW äußerst spannend. Auch wenn man Umfragen nie trauen darf: Es ist gut möglich, dass es nur um die Frage geht, wer eine Große Koalition in Düsseldorf führen wird: die SPD oder die CDU? Jede Stimme wird zählen, es kann knapp werden. Dass es nur so wenige Bündnis-Optionen gibt, liegt an Löhrmanns Grünen und Lindners FDP. Sie können und wollen nicht miteinander. Und darum haben die Parteien nur noch sehr begrenzten Spielraum. Das ist schade. Denn während in Schleswig-Holstein "Jamaika" durchaus möglich sein kann, ist dieser Weg in Düsseldorf nahezu ausgeschlossen. Dies gilt übrigens auch für Rot-Rot-Grün. Während das Kieler Ergebnis die Christdemokraten an Rhein und Ruhr jubeln lässt, bringt es die SPD in Nöte. Sie muss nun auf den letzten Metern kämpfen wie noch nie. Die Abgeordneten und ihre Helfer sind im Dauerstress. Auf "Effekte" ist kaum zu hoffen. Zwar spazierte Martin Schulz am Samstag mit Hannelore Kraft durch Mülheim. Aber sonst war der Merkel-Kontrahent selten präsent. Immerhin stellte er gestern sein Wirtschaftsprogramm vor. Endlich, denn seine Wähler wollen es neben "Gerechtigkeit" schon ein wenig konkreter haben. Das Wahlergebnis von nächsten Sonntag wird also ein wichtiges Signal für die Bundestagswahl im September abgeben. Wenn die SPD im einwohner- und wirtschaftsstärksten Bundesland nicht punkten kann, dann wird es auch für Schulz gegen Merkel sehr schwer. Darum wird Frau Kraft nicht nur für den Erhalt ihrer eigenen Macht kämpfen müssen, sondern auch noch für Martin Schulz.
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