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Beim Kampf gegen Artenschwund drängt die Zeit - ein Kommentar von Holger Dumke zur Halbzeit der Volksinitiative der NRW-Umweltverbände.
Essen. (ots)
Corona lastet bleischwer auf allem, der Kampf gegen die Pandemie bestimmt das politische Geschäft im hier und jetzt. Die Herausforderungen von morgen warten aber nicht. Der Kampf um den Erhalt der biologischen Vielfalt gehört zweifelsohne dazu - weil da viel mitschwingt, der Umgang mit dem Klimawandel etwa oder die Art und Weise, wie Menschen leben.
Mehr als 72.000 Bürger haben in NRW bereits bei der Volksinitiative Artenvielfalt der Umweltverbände unterschrieben. Sie wollen, dass das Thema auf der politischen Agenda nach ganz oben rückt. Dass schon zur Halbzeit der Initiative derart viele Unterschriften beisammen sind, obwohl Corona weite Teile des öffentlichen Lebens lahmlegt - das verdient Respekt und Beachtung.
Nicht von ungefähr kommt jetzt das angekündigte Gesprächsangebot von Ministerin Ursula Heinen-Esser (CDU). Ihr Hinweis auf notwendige gesellschaftliche Akzeptanz ist richtig. Die Umweltverbände werden sich ihre Forderungen gleichwohl nicht zerreden lassen und darauf achten, dass am Ende nicht nur der kleinste gemeinsame Nenner steht. Die Zeit drängt.
Die Landesregierung muss überzeugend liefern. Sie muss etwas tun gegen Flächenverbrauch, für weniger Pestizide und mehr Ökolandbau. Einmalig mehr Geld für Brachen und die Gründung einer interministeriellen Arbeitsgruppe zum Zertifikatehandel - das ist zu wenig für ein Jahre (!) angekündigtes Flächensparprogramm. Und ein Ökoanbau-Anteil von 20% an der Agrarfläche ist ein hehres Ziel für 2030, bislang aber wenig realistisch.
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