Malteser Wasserrettung/Möglichkeiten ausgeweitet
Erste Rettungsseehundestaffel der Welt einsatzbereit
Köln (ots)
SPERRFRIST: 31. März, 24:00 Uhr!!!
Die weltweit erste Rettungsseehundestaffel wird heute im ostfriesischen Norddeich ihren Dienst zur Rettung verirrter Wattwanderer aufnehmen. Die Rettungsseehundestaffel des Malteser Hilfsdienstes in Wilhelmshaven arbeitet dabei eng mit der Europäischen Gemeinschaft zur Rettung aus Seenot (EGzRS) zusammen. Nach Angaben von Siegfried Steinmeyer, Präsident der EGzRS, wird die Staffel eine Sicherheitslücke beim Schutz der Wattwanderer schließen. Diese Sicherheitslücke bestand bei plötzlich aufziehendem Nebel - in den Sommermonaten an der ostfriesischen Küste keine Seltenheit. Alarmierte Retter waren bisher hilflos, wenn nicht einer der Verirrten ein Handy mit dem Satelliten-Ortungssystem "GPS" mit sich führte. Die Rettungsseehundestaffel soll dies nun grundsätzlich ändern:
Im Ernstfall werden die Rettungsseehunde von Seenotrettungskreuzern oder aus Hubschraubern abgesetzt. Die Seehunde tauchen dann, um mit ihren Tasthaaren Schrittvibrationen gesuchter Personen am Meeresgrund zu orten. Sobald die Verirrten ausgemacht sind, schwimmen die Seehunde zu ihnen. Jeder Seehund ist mit einem Rucksack ausgestattet, der eine blinkende Lampe, ein kleines Sprechfunkgerät und einen GPS-Sender enthält. So weiß der Einsatzleiter ständig, wo sich welcher Rettungsseehund gerade befindet. Hat ein Seehund die Verirrten erreicht, können diese nach Betätigen einer roten Taste am Rucksack Sprechkontakt zu den Rettern aufnehmen. Die Wattwanderer werden dann vom Rettungskreuzer oder einem Hubschrauber aufgenommen.
Privatdozent Dr. Guido Dehnhardt, Leiter der "Arbeitsgruppe für sensorische und kognitive Ökologie mariner Säuger" von der Fakultät für Biologie an der Ruhr-Universität Bochum/Außenstelle Köln, erklärt die Begabungen der Seehunde: "Die Tasthaare der Tiere sind derart empfindlich, dass sie aus zehn Metern Entfernung die feinen Bewegungen einer Scholle lokalisieren können, die sich im Sand verbirgt. Mit dieser Fähigkeit können sie auch die Schritte einer Wandergruppe noch aus zwei Kilometern Entfernung orten. Man muss sie nur entsprechend trainieren."
Rettungsseehundestaffelführer Paul Broersma schildert, wie die 12 Rettungsseehunde unter mehr als 30 verwaisten Seehundebabys (Heuler) ausgewählt wurden: "Wir haben Intelligenz und Bindungsfähigkeit an den Menschen getestet. Anschließend wurden die 'Heuler' einem sechsmonatigen Training unterzogen, das die Mitarbeiter von Guido Dehnhardt von der Universität Bochum gemeinsam mit Luigi Caprese entwickelt. Caprese ist ein ehemaliger Seelöwen-Dompteur des Zirkus Giovanni Althaus."
Bilder der Rettungsseehunde sind im Internet als Download verfügbar:
http://www.malteser.de/1.08.Aktuelles/1.08.01.Presse_Center/1.08.01.0 4.Bilder_Download/Bilder_Download.htm
Interviewanfragen bitte an die Pressestelle des Malteser Hilfsdienstes.
!!!!- SPERRFRIST: 31. März 2004, 24:00 Uhr -!!!!
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