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Neues Deutschland: zu den gestiegenen Arzneimittelpreises

Berlin (ots)

Die Ausgaben für Arzneimittel sind wieder rasant
gestiegen, 2007 um 1,6 Milliarden Euro. Der Fakt ist unstrittig, die 
Interpretation der Ursachen hingegen nicht. Der Verband Forschender 
Pharma-Hersteller, in dessen Auftrag der Arzneimittel-Atlas entstand,
gibt gerne den steigenden Verbrauch bei vermehrt älteren Menschen und
dem Einsatz innovativer Produkte als Gründe für die eingefahrenen 
Gewinne an. Oder er macht höhere Zahlen bei Fettleibigkeit und 
Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Ostdeutschland für den Kostenanstieg 
verantwortlich. Verschwiegen wird, dass im Osten auch deutlich mehr 
Medikamente verordnet werden, die aus AOK-Sicht keinen Zusatznutzen 
haben, aber richtig teuer sind. Hierfür kann die höhere 
Arbeitslosigkeit schlecht als Argument für den Kostenanstieg 
herhalten. Vielleicht sind Pharmavertreter im Osten einfach 
erfolgreicher beim Klinkenputzen als im Westen. Und das heißt lange 
nicht, dass die Menschen besser versorgt sind.
 Eine gute Einnahmequelle für die Pharma-Branche und auch für Ärzte 
sind Impfungen, weil sie im Gegensatz zu anderen Ausgaben nicht 
budgetiert sind. So schlug der Posten vor allem dank der umstrittenen
Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs mit rund einer Milliarde Euro zu 
Buche.
 Die Folge wird sein, dass die Krankenkassenbeiträge mit 
Einführung des unseligen Gesundheitsfonds kräftig steigen. Gespart 
wird dann bei den  Krankenhäusern und bei den Patienten.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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