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Neues Deutschland: zu Bushs Abschiedsrede

Berlin (ots)

Zumindest den Comedians in den USA dürfte George W.
Bush künftig wohl fehlen. Präsentierte ihnen der scheidende 
USA-Präsident in seinem unermüdlichen Kampf mit Satzbau und 
Wortschatz doch die Pointen auf dem Silbertablett. Als »Bushismen« 
füllten die seltsamen Verbalentgleisungen ganze Bücher und 
Internetseiten. Zu den denkwürdigsten, weil unfreiwillig wahren 
gehört wohl die folgende: »Unsere Feinde sind erfindungsreich und gut
ausgerüstet - so wie wir. Sie denken ständig darüber nach, wie sie 
unserem Land schaden können - so wie wir.«
 Das könnte das Credo einer desaströsen Politik sein, die Bush jetzt 
in der letzten Fernsehansprache seiner achtjährigen Amtszeit noch 
einmal gerechtfertigt hat. Sein Motto lautet offensichtlich »Der 
Zweck heiligt die Mittel«, denn es habe schließlich seit dem 11. 
September 2001 keinen Terroranschlag in den USA mehr gegeben. Die 
Kollateralschäden dieser Politik zwischen diversen Kriegen, 
ungelösten Konflikten und massiven Menschrechtsverletzungen 
allerdings sind weniger komisch als Bushs rhetorisches Erbe. Sie 
haben nicht nur das Ansehen der Vereinigten Staaten ruiniert, sondern
weltweit für mehr Unsicherheit gesorgt. Denkt man noch die größte 
Finanz- und Wirtschaftskrise nicht allein der USA seit Generationen 
hinzu, dann weiß man, warum Historiker in »Gottes eigenem Land« zu 
der vernichtenden Einschätzung kommen, Bush werde »als schlechtester 
Präsident« in die Geschichte eingehen.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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