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Neues Deutschland: zu Deutschland und die Rassismuskonferenz in Genf

Berlin (ots)

Es müsse sich erst noch herausstellen, ob die
Konferenz diesen Schock übersteht, so der deutsche Staatsminister 
Gernot Erler gestern am Tag eins nach der Genfer Ahmadinedschad-Rede.
Man könne jetzt »nicht einfach zur Tagesordnung übergehen«. Die 
Absicht, den Boykott der Antirassismuskonferenz im Nachhinein zu 
rechtfertigen, ist nicht zu überhören. Auch Erlers SPD-Parteikollege 
Klose, stellvertretender Vorsitzender des Außenpolitischen 
Ausschusses im Bundestag, gibt sich erleichtert und froh, dass die 
Bundesregierung den Weg nach Genf standhaft verweigerte. Klose findet
es überhaupt gänzlich unakzeptabel, sich »mit Ahmadine〜dschad 
auf einer solchen Konferenz auf einem solchen Niveau« 
auseinandersetzen zu müssen.
 Wenn sich beide von ihren Ekel-Aattacken erholt haben, sollten sie 
einmal darüber nachdenken, warum sie Politiker werden wollten und 
sich darum rissen, ihr Land zu vertreten, auch außenpolitisch. Und ob
es ihnen also wirklich nicht zuzumuten war, über Gegenargumente 
nachzudenken. Statt zu tun, was ihres Amtes gewesen wäre, haben sie 
Ahmadinedschads Provoziergehabe durch klägliche  verbale Kapitulation
auch noch belohnt. Damit hat die deutsche Regierung nicht zuletzt 
denen, deren Interessen sie zu verteidigen vorgibt, einen Bärendienst
erwiesen. So wie übrigens auch Irans Präsident gegenüber den 
Palästinensern, denn einen derart schlechten Fürsprecher haben sie 
wirklich nicht verdient.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1721

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