Alle Storys
Folgen
Keine Story von nd.DerTag / nd.DieWoche mehr verpassen.

nd.DerTag / nd.DieWoche

Neues Deutschland: zur Unterzeichnung des START-Abkommens

Berlin (ots)

Der Begriff »historisch« wurde gestern arg
strapaziert. Nicht allein von jenen, die den neuen START-Vertrag in 
Prag unterzeichnet haben. Dabei ist noch gar nicht sicher, dass er in
herbstlichen Wahlkampfzeiten auch die Washingtoner 
Ratifizierungshürden nehmen kann. Aber natürlich ist jeder Schritt 
hin zum Abbau der atomaren Arsenale nur zu begrüßen. Da sich neun von
zehn Kernwaffen heute in US-amerikanischer und russischer Hand 
befinden, sind die beiden mit Abstand größten Nuklearmächte in 
besonderer Bringepflicht. Dass sie in zähen Verhandlungen nach der 
von USA-Präsident Obama im Vorjahr verkündeten Vision einer 
atomwaffenfreien Welt in diesen Frühlingstagen ein Nachfolgeabkommen 
für die Reduzierung strategischer Offensivwaffen vereinbaren konnten,
ist angesichts der langen Eiszeit in ihren bilateralen Beziehungen 
fraglos ein gutes Zeichen. Und Voraussetzung für weiterreichende 
Abrüstungsschritte.
 Denn dieser Vertrag greift längst nicht so weit, wie es angesichts 
militärisch unsinniger und auch politisch verheerender atomarer 
Overkill-Kapazitäten notwendig wäre. Er ist vor allem ein 
Rüstungskontrollvertrag, der ohnehin nur den kleineren Teil aller 
nuklearen Sprengköpfe erfasst. Die in den nächsten sieben Jahren 
ausgesonderten müssen wie ihre Trägersysteme nicht einmal 
verschrottet werden. Moskau dürfte die Zahl Letzterer absurderweise 
sogar erhöhen. Auch »historisch« ist eben immer relativ.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / cvD

Telefon: 030/2978-1721

Original-Content von: nd.DerTag / nd.DieWoche, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: nd.DerTag / nd.DieWoche
Weitere Storys: nd.DerTag / nd.DieWoche
  • 07.04.2010 – 17:50

    Neues Deutschland: zu den Differenzen USA-Afghanistan

    Berlin (ots) - Afghanistan ist jetzt auch der weltgrößte Cannabis-Produzent. Beim Mohn, Grundstoff für Opium und Heroin, lag man ohnehin schon einsam an der Spitze. Was aber nicht zwangsläufig heißen muss, dass sich der Präsident des Landes im Drogenrausch befindet. Das jedoch suggerieren westliche Diplomaten gerade, nachdem Hamid Karsai mit in ihren Augen bizarren Reden für Schlagzeilen gesorgt hat: Hinter ...

  • 06.04.2010 – 17:58

    Neues Deutschland: zur Trauerkultur um tote Soldaten

    Berlin (ots) - Mit der Zahl der Toten im Krieg, der nun zumindest »umgangssprachlich« auch in Afghanistan herrscht, wächst immer auch deren politische Dimension. Zu dieser Dimension gehört, den Tod ideologisch und ästhetisch zu überhöhen. Durch Worte und Bilder. Durch die Massenmedien. Fernsehnachrichten zeigen einem Millionenpublikum die auf Panzern präsentierten Särge. Davor die Soldaten - »mit ...

  • 05.04.2010 – 18:15

    Neues Deutschland: Kriegsminister

    Berlin (ots) - Minister zu Guttenberg lässt sich nicht beirren: »Wir bleiben in Afghanistan« ist seine militärisch knappe Schlussfolgerung aus den jüngsten Gefechten, bei denen drei Bundeswehrsoldaten getötet wurden und deutsche Soldaten mindestens sechs afghanische Verbündete erschossen. Die schreckliche Bilanz der Bundeswehr am Hindukusch beläuft sich mittlerweile auf 39 eigene Tote und eine unbekannte, mindestens aber dreistellige Zahl von deutscher Hand ...