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neues deutschland: Klare Worte aus Teheran

Berlin (ots)

Die neue iranische Führung unter Präsident Ruhani ändert den politischen Kurs des Landes bedächtig, aber stetig. Die gestrige Klarstellung, was in Iran nicht irgend jemandes, sondern Staatsmeinung über den Holocaust an den europäischen Juden ist, gehört dazu. Die Erklärung des Außenministers ist im Ton angemessen, frei von Missverständnissen und kommt zur rechten Zeit; drei Dinge, die einfach scheinen, für Ruhanis Vorgänger Ahmadinedschad zeit seiner Präsidentschaft aber unbezwingbare geistige Herausforderungen blieben. Ahmadinedschad hat seinem Land erheblich geschadet. Vielen in der Welt vermittelte er das Bild eines Iran, das - verkürzt gesagt - nach Atomwaffen strebt, um Israel aus einer antisemitischen Grundeinstellung heraus vernichten zu wollen. Zwar hat der Ex-Präsident das nie so gesagt. Aber er hat sich bei der Verurteilung der Unterdrückungspolitik Israels gegenüber den Palästinensern, die in der Sache selbst von zwei Dritteln der Welt geteilt wird, häufig zu zwielichtigen Formulierungen verstiegen, die eine Absicht verrieten, die Grenze zwischen Israel-Kritik und Antisemitismus zu verwischen. Den Teheran-Dämonisierern hat er so in die Hände gespielt und den Palästinensern nicht geholfen. Es ist gut möglich, dass den Falken in Israel und der Anti-Iran-Front im Westen Ruhanis neue Linie überhaupt nicht gefällt. Sie haben nun zwei Möglichkeiten: neue Argumente für ihre Strangulationspolitik gegenüber Teheran zu suchen oder den Weg zu einem echten Dialog.

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