neues deutschland: Zentrale Vergabesoftware für Kita-Plätze in Berlin wird zu wenig genutzt
Berlin (ots)
Seit einem Jahr sind Kindertagesstätten in Berlin verpflichtet, Vormerkungen für Kita-Plätze zentral online zu melden. Nach Recherchen der in Berlin erscheinenden Tageszeitung »neues deutschland« (Montagausgabe) nimmt aber nicht einmal jede vierte Kita an der verpflichtenden Maßnahme teil: Von aktuell 2510 Einrichtungen in Berlin nutzen nach Angaben der Verwaltung von Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) gerade einmal 568 das IT-System, mit dem die Bezirke und damit auch der Senat einen besseren Überblick über den Platzbedarf in Kitas bekommen wollen. Ziel der seinerzeit eingeführten Digitalisierung war es vor allem, die Wartelisten-Problematik für Eltern in diesem Bereich zu ändern. Durch die neue zentrale, digitale Erfassung sollte ein Kind, das bislang auf 30 verschiedenen Wartelisten von Kitas steht, nur einmal gezählt werden. Dass die Kitas, die sich nicht beteiligen, weiter auf Wartelisten setzen, ist der Bildungsverwaltung nicht bekannt. »Es liegen keine Zahlen über weiterhin bestehende Wartelisten vor«, erklärte eine Sprecherin von Bildungssenatorin Sandra Scheeres dem »nd«.
Eltern und Elternvertreter hatten in Berlin in der Vergangenheit immer das System der Kitaplatzvergabe und die Wartelisten kritisiert. Etwa aus Datenschutzgründen können Eltern aber auch eine Teilnahme an der zentralen Meldedatei verweigern. Im Juli gab es in der Hauptstadt lediglich 1000 unbelegte Kitaplätze, im März dieses Jahres waren es noch 6000 gewesen. In einigen Bezirken und Stadtteilen der Hauptstadt gab es keine freien Plätze, aber weiter steigenden Bedarf. Durch die Abgänge von 21.000 Kindern in Kürze an die Schulen dürfte sich die Situation demnächst entspannen, hieß es aus der Senatsverwaltung für Bildung.
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