Alle Storys
Folgen
Keine Story von nd.DerTag / nd.DieWoche mehr verpassen.

nd.DerTag / nd.DieWoche

"nd.DerTag": Humanität als Ausnahmefall - Kommentar zur internationalen Hilfe nach dem Erdbeben in der Türkei und Syrien

Berlin (ots)

Das Erdbeben hat zu großem Leid in der Türkei und in Syrien geführt. Etwa 23 Millionen Menschen sollen betroffen sein. Dass nun die internationale Hilfe anläuft, ist ohne Einschränkung zu begrüßen. Sie zeigt, dass Menschenleben in der Region, deren Einwohner immer wieder von militärischen Konflikten bedroht sind, unter bestimmten Umständen doch etwas zählen. Obwohl sie mit Syrien verfeindet sind, haben nun auch westliche Staaten wie die Bundesrepublik angekündigt, Millionenbeträge zur Verfügung zu stellen.

Tausende sind bereits tot, viele können noch aus den Trümmern gerettet werden. Dass der Westen sein Herz für die gesamte syrische Bevölkerung entdeckt hat, ist allerdings zweifelhaft. So trafen die westlichen Sanktionen bisher vor allem die Zivilbevölkerung, nicht aber die Staatsführung von Präsident Baschar Al-Assad. Menschen dürfen nicht stellvertretend für die Politik ihrer autoritären Herrscher bestraft werden. Diese Maxime gilt aus westlicher Sicht nur dann, wenn erschreckende Bilder einer Naturkatastrophe über den Bildschirm flimmern.

Dass diese Mitmenschlichkeit leider nicht die Regel, sondern ein Ausnahmefall ist, zeigt auch ein weiteres Beispiel. Die russische Regierung hat ebenfalls sowohl in der Türkei als auch in Syrien ihre Bereitschaft zur Hilfe erklärt. Erinnert sei daran, dass Russland noch vor wenigen Jahren während des Krieges im letztgenannten Land nicht nur die Terrormiliz Islamischer Staat und weitere Islamisten, sondern auch zivile Ziele bombardiert hatte. In der Ukraine demonstriert das russische Militär zurzeit, was es einst auch in Syrien praktiziert hatte. Sich nun als Helfer zu inszenieren, ist zynisch. Eine Alternative dazu gibt es für die Betroffenen aber nicht.

Pressekontakt:

nd.DerTag / nd.DieWoche
Redaktion

Telefon: 030/2978-1722

Original-Content von: nd.DerTag / nd.DieWoche, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: nd.DerTag / nd.DieWoche
Weitere Storys: nd.DerTag / nd.DieWoche
  • 07.02.2023 – 12:48

    "nd.DerTag": Berlins Linke-Chefin Schubert greift Koalitionspartner SPD wegen Wohnungspolitik an

    "nd.DerTag" (ots) - Berlin (ots). Berlins Linke-Landeschefin Katina Schubert geht nicht davon aus, dass eine Fortführung der rot-grün-roten Koalition in der Hauptstadt daran scheitert, dass SPD oder Grüne nach der Wahl am Sonntag die Seiten wechseln und mit der CDU zusammengehen werden. "Ich wüsste nicht, warum sie das tun sollten, um dann mit der CDU genau die ...

  • 06.02.2023 – 18:06

    "nd.DerTag": Die SPD muss Farbe bekennen - Kommentar zur Diskussion um Indexmieten

    Berlin (ots) - Die SPD gibt sich gerne als die soziale Partei. Doch in der Mietpolitik hat sie nichts vorzuweisen. Das gilt für ihre Regierungsbeteiligungen in Berlin wie im Bund, wie jetzt wieder die Diskussion um ein Verbot oder zumindest eine stärkere Regulierung von Indexmieten zeigt. In Berlin schiebt die SPD die Umsetzung des Volksentscheids zur Enteignung ...

  • 06.02.2023 – 13:35

    "nd.DerTag": ver.di-Chefökonom unterstützt Lohnforderung der Postbeschäftigten

    Berlin (ots) - Der Chefökonom der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, Dierk Hirschel, hat die Forderung der Post-Beschäftigten nach 15 Prozent mehr Lohn verteidigt. "Die Post kann sich ein kräftiges Lohnplus leisten. Der gelbe Riese ist ein Krisengewinner. In der Pandemie explodierten Umsatz und Gewinn. Seit 2015 stiegen die Umsatzerlöse um stolze 40 Prozent. Der ...