Alle Storys
Folgen
Keine Story von nd.DerTag / nd.DieWoche mehr verpassen.

nd.DerTag / nd.DieWoche

Kommentar von "nd.DerTag" zum Angriff Aserbaidschans auf Berg-Karabach

Berlin (ots)

Lange hat er nicht gedauert, der Angriff Aserbaidschans auf die Armenier in der abtrünnigen Region Berg-Karabach. Seit Mittwoch herrscht eine Waffenruhe, de facto die Kapitulation der armenischen Separatisten in Berg-Karabach vor der Waffenübermacht einer aggressiven Führung in Baku, die nicht mehr warten wollte auf eine Lösung des Konflikts durch Verhandlungen. Wie schon beim Krieg 2020 konnte sich Aserbaidschans egomaner Präsident Ilham Alijew sicher sein, dass niemand sein militärisches Vorgehen stoppen würde: Das Nato-Mitglied Türkei steht fest an der Seite Bakus. Und Russland? Die Regierung in Moskau hatte ihre Soldaten nach dem Krieg als Friedenstruppe durchgedrückt, diese blieben aber untätig, um den Konflikt zu entschärfen. Wie auch? Moskau ist an anderer Front beschäftigt, der Südkaukasus als postsowjetischer Hinterhof ist für Russland von nachrangigem strategischen Interesse. Außerdem will man keine Scherereien mit der Türkei.

Dass westliche Staaten, EU, OSZE und UN sich so lange handlungsunfähig zeigten bei der Konfliktschlichtung, liegt vor allem daran, dass das autoritär regierte Aserbaidschan hofiert wird wegen seiner fossilen Energieressourcen. Zum anderen fehlt offensichtlich das Gespür dafür, welche machtpolitischen Konstellationen sich rund um die Kaukasus-Region verschieben. Die EU müsste entschieden auftreten, Sanktionen erwägen, schließlich handelte es sich um einen völkerrechtswidrigen militärischen Angriff. Wie die Koexistenz von Aserbaidschanern und Armeniern zukünftig aussehen soll, mag man sich kaum ausmalen, nachdem über 40 Jahre Hass gegen den anderen geschürt wurde. Dass Armenien den Konflikt aussitzen wollte, rächt sich: Aserbaidschan ist militärisch stärker und wird den Armeniern seine Bedingungen diktieren.

Pressekontakt:

nd.DerTag / nd.DieWoche
Redaktion

Telefon: 030/2978-1722

Original-Content von: nd.DerTag / nd.DieWoche, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: nd.DerTag / nd.DieWoche
Weitere Storys: nd.DerTag / nd.DieWoche
  • 19.09.2023 – 18:02

    Kommentar von "nd.DerTag" zum Nachhaltigkeitsgipfel der UN

    Berlin (ots) - Der Ernst der Lage ist erkannt: "In unserer Welt des Überflusses ist Hunger ein schockierender Schandfleck für die Menschheit und eine epische Menschenrechtsverletzung." Die Worte des UN-Generalsekretärs António Guterres zielen auf nur eines von 17 Nachhaltigkeitszielen (SDGs), die bis 2030 erreicht werden sollen: SDG 2 heißt null Hunger und sichere Ernährung. Davon ist die Welt weit entfernt: Die UN ...

  • 18.09.2023 – 17:50

    Kommentar von "nd.DerTag" zum Umgang der CDU mit der AfD

    Berlin (ots) - CDU-Bundesspitze und Thüringer CDU berufen sich in diesen Tagen gern auf den Bundeskanzler. Der hatte kürzlich postuliert: "Niemand sollte sich davon abhängig machen, wie die AfD abstimmt." Wenn diese dafür sorge, dass ein Antrag einer anderen Partei eine Mehrheit bekomme, dann sei das "doch keine Zusammenarbeit". Nach dieser Devise, sagt Thüringens CDU-Chef Voigt, habe man gehandelt. Er wie auch Olaf ...

  • 18.09.2023 – 15:39

    Geschichtswissenschaftler Raphael in "nd.DerTag": Stetige Aufklärung tut not

    Berlin (ots) - Mit einer Festakt wird am Dienstagabend (19. September) in der Nikolaikirche in Leipzig der 54. Historikertag eröffnet. Die Eröffnungsreden werden von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer sowie dem Vorsitzenden des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschland (VDH), Lutz Raphael, ...