Neues Deutschland: Neues Deutschland kommentiert das Kooperationsabkommen WASG - PDS
Berlin (ots)
Die Rede vom »zügigen Zusammenschluss«, den Klaus Ernst und Lothar Bisky gestern zum Ziel von WASG und Linkspartei erklär- ten, hat überrascht. Warum bei der »Neuformierung der demokrati- schen Linken« plötzlich auf die Tube drücken, wo doch bisher galt: Zwei Jahre sind verdammt knapp? Zumal sich die Voraussetzungen dafür in den letzten Wochen nicht erkennbar verbessert haben. Wer die Kooperation verfolgt, weiß, dass es nicht nur Umfragehö- henflüge und Euphorie gibt. In Berlin ist der Graben zwischen beiden Parteien kaum kleiner geworden. An einer Programmdebatte, die den Namen auch verdient, mangelt es noch. Und was ist mit den anderen linken Kräften, die man einst beteiligen wollte? In dem gestern prä- sentierten Abkommen findet sich darüber herzlich wenig. Warum also der Wechsel auf die Überholspur? Vielleicht, weil ges- tern auch über die Linkslisten entschieden wurde und sich Linkspar- tei und WASG nicht schon vor dem ersten Zwischensprint ausbrem- sen lassen wollten. Die Rede vom »zügigen Zusammenschluss« kann man auch als letzte Botschaft an die Wahlausschüsse verstehen: Seht her, wir wollen mehr als nur ein verbotenes Wahlbündnis sein. Eine wichtige Tür dafür ist in der kurzen Frist seit Mai erfolgreich geöffnet worden. Für den Rest braucht es vor allem eines - Zeit.
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