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Neues Deutschland: zur Lage in Israel und Nahost

Berlin (ots)

Beklagenswert das Land, das von einem Mann regiert
wird, der sich zu einem Unersetzlichen machte. Besonders herb bekommt
das nun Israel zu spüren.  Ersatz für Scharon, den jetzt so schwachen
starken alten Mann, ist nicht in Sicht, und das in einer Situation, 
in der nach der Likud-Spaltung die politische Szene im Umbruch ist.
 Der Titel eines Friedenspremiers steht  Scharon zwar kaum zu, doch 
mit der Gaza-Räumung hat er Sinn für die Realität und Mut bewiesen. 
Kein Wunder, dass sein Ausscheiden aus der Politik Bedauern, Sorgen 
und auch Ängste weckt. Selbst bei Palästinensern, die sich von 
vernünftigen Erwägungen leiten lassen.
 Frohlocken gibt es nur bei zwei Parteien: geschmacklos unverhohlenes
bei den Extremisten vom Dschihad, und innerliches bei Netanjahu und 
seinem Schrumpf-Likud. Denn wenn der Erfolg der Kadima, der  neuen 
Partei Scharons, bei der Wahl im März schon greifbar schien, ist mit 
einem Schlage wieder alles ungewiss.
 Wie Israel in einem Vierteljahr aussieht, kann heute keiner sagen.
Schwer vorstellbar ist, dass es besser wird. Wahrscheinlicher ist 
eine verhängnisvolle Variante, was heißen soll, dass Netanjahu, der 
Hardliner und Gegner jeglicher Verständigung mit den Palästinensern, 
triumphiert.
 Und dann könnte der gesamte Entspannungsprozess im Nahen Osten zum 
Opfer eines Schlaganfalles werden.

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Neues Deutschland
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Telefon: 030/29 78 17 21

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