Neues Deutschland: Neues Deutschland, Berlin, kommentiert Worldwatch-Bericht
Berlin (ots)
Die These des Weltlageberichts 2006 ist nicht wirklich gewagt: Chi-na und Indien entscheiden über die Zukunft der Erde. Das ist zwar überspitzt, denn über die Zukunft haben sicher auch noch ein paar andere Global Player ein gewichtiges Wort mitzureden. Dennoch liegt das US-amerikanische Worldwatch-Institut in Washington richtig damit, China und Indien zentrale Bedeutung beizumessen. Kunststück, stellen diese beiden Länder doch ein Drittel der Menschheit und da nehmen quantitative Veränderungen schnell qualitative Ausmaße an. Exakt diese beiden Länder haben statistisch die größten Erfolge bei der Armutsbekämpfung zu verzeichnen. Allein in China sind in den letzten zehn Jahren über 150 Millionen Menschen bitterster Armut entronnen. Ohne diese beiden Länder wäre das Millenniumsziel Halbierung der Weltarmut bis 2015 schon jetzt komplett illusorisch. Doch ökologisch nachhaltig ist die nachholende Entwicklung nicht. Das ist die große Herausforderung, die das Worldwatch-Institut sieht. Sie zu bewältigen, ist aber nicht in erster Linie die Aufgabe Chinas und Indiens. Die jetzige Erste Welt muss selbst beweisen, dass es möglich ist, das ressourcenraubende Wirtschaftsmodell auf eine Basis zu stellen, die tragfähige ökologische und soziale Standards hat. Im Moment werden sie in der Ersten Welt geschleift. Ein schlechtes Vorbild für China und Indien und eigentlich Stoff genug für den Weltlagebericht 2007.
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