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Neues Deutschland: zum Treffen Kosovo-Serbien in Wien

Berlin (ots)

Mit der demonstrativen Verweigerung eines
Handschlags begann am Montag in Wien das erste Treffen der höchsten 
politischen Würdenträger Serbiens und Kosovos seit 1999. Was könnte 
besser demonstrieren, wie fern beide Seiten einander sind! Die 
Kosovo-Albaner wollen nur die »vollständige Unabhängigkeit« 
akzeptieren, die aber ist für Serbien nicht hinnehmbar. Um einer 
Annäherung dieser unvereinbaren Positionen willen hat die NATO als 
selbsternannte Speerspitze der »internationalen Gemeinschaft« 
zunächst einen völkerrechtswidrigen Krieg geführt. Seither verwaltet 
sie - immerhin unterm UNO-Schirm - die Provinz selbst. Doch weder der
Krieg noch 17 000 KFOR-Soldaten noch 2,6 Milliarden Euro 
Verwaltungsausgaben (der Großteil allerdings für die ausländischen 
Beamten) haben aus Kosovo eine »multi-ethnische, friedliche und 
demokratische« Region gemacht, die angeblich das Ziel ist. Auf eine 
wundersame Einigung in Wien wagt auch niemand ernsthaft zu hoffen. 
Stattdessen ergreifen Kosovos »Schutzherren« immer deutlicher Partei:
Serbien soll verzichten, Kosovo vorerst ein »begrenzt souveräner« 
Staat unter EU-Aufsicht werden. Dass es solcher Lösung an jeglicher 
völkerrechtlicher Grundlage fehlt, stört deren Verfechter kaum. Nur 
wie man bosnischen Serben, Abchasen, Südosseten, Transnistriern und 
anderen erklärt, warum ihnen verwehrt bleiben soll, was man den 
trotzigen Kosovo-Albanern gewährt - dafür ist der Dreh noch nicht 
gefunden.

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Neues Deutschland
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Telefon: 030/29 78 17 21

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