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Neues Deutschland: zur Politik gegenüber Iran

Berlin (ots)

Schon einmal hat Persien die Welt an einen
Scheideweg gebracht. Als Xerxes auf Athen marschierte, da hieß es: 
Despotie oder Demokratie. Nun ist es wieder mal so weit, dass Iran 
die Menschheit an eine schicksalhafte Kreuzung dirigiert. Bastelt es 
weiter an den Zentrifugen, ist ein Wettrüsten nicht aufzuhalten. 
Lässt es dies sein, wird alles gut. So lautet zumindest die schlichte
Gefahrenanalyse des  Außenministers der Bundesrepublik. Und 
entschlossen wie einst Leonidas bannt die EU die persische Gefahr. 
Ein Dutzend Iraner, so bekräftigten es die Außenminister gemäß dem 
Wunsch der USA in Brüssel, darf nicht mehr reisen, ihre Konten werden
eingefroren, und verboten sind einige Exporte.
 Um die Welt zu retten, scheut man nichts. Nur eine Kleinigkeit wird 
ausgespart: konstruktives, flexibles Verhandeln, wodurch allein 
Probleme lösbar sind. Ausschließlich von Sanktionen zu reden, die 
ohnehin nicht viel bewirken, reicht nun einmal nicht.
 Zudem ist es eine maßlose Überschätzung Teherans, wird es zum 
Hauptverantwortlichen des Wettrüstens gemacht. Der sitzt in einem 
anderen Teil der Welt und ist tausend Mal potenter. Wer den 
wirklichen Scheideweg sucht, ist in puncto Iran nur auf der 
Nebenspur. Mit seinem Beharren auf dem Atomprogramm liefert 
Tehe〜ran den USA nur einen weiteren Grund, um immer neue 
nukleare Waffen zu schaffen. Was neben den dummen, aggressiven 
Sprüchen ihres Präsidenten die wohl größte Sünde der Irane r ist.

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