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Neues Deutschland: zur Rücktritt von Weltbank-Chef Wolfowitz

Berlin (ots)

Nichts ist erfüllender, als bedürftigen Menschen
helfen zu können und Möglichkeiten zu entwickeln, dass alle Völker 
der Welt ihr volles Potenzial ausschöpfen.« Der Satz ist nicht das 
Vermächtnis von Mutter Teresa, sondern war der Antrittsspruch von 
Paul Wolfowitz als Weltbankpräsident. Das Maß ist ihm in seiner 
Amtszeit dabei offensichtlich verloren gegangen, denn so bedürftig 
ist seine Freundin Shaza Riza nicht mal nach den großzügigen 
Weltbankkriterien, als dass sie einer Gehaltsaufstockung von 60 000 
Dollar bedurft hätte. Und so wird die Mesalliance  zwischen einem der
»Hauptarchitekten des Irak-Kriegs« und der formal auf Wiederaufbau 
und Entwicklung verpflichteten Weltbank in gegenseitigem Einvernehmen
Ende Juni geschieden. Das war überfällig.
 Dennoch stehen die Chancen alles andere als gut, dass die Weltbank 
mit einem neuen Präsidenten endlich den überfälligen Kurswechsel in 
ihrer Politik betreibt - Krise hin oder her. Nach wie vor hält die 
Washingtoner Institution an überkommenen Entwicklungsmodellen fest, 
fördert vorwiegend Groß- statt dezentrale Projekte, fossile statt 
erneuerbare Energien und öffnet über ihre Kreditbedingungen  der 
Liberalisierung und Privatisierung im Süden nach wie vor Tür und Tor.
Damit hat sie viel erreicht, jedoch nicht die Armutsbekämpfung, die 
sie sich vorgeblich auf die Fahnen geschrieben hat. So gesehen passt 
der unrühmliche Abgang von Wolfowitz perfekt ins Bild. Weder die 
Institution noch ihr Chef pflegen sich an das zu halten, was sie 
predigen. Die Weltbank betreibt keine Armutsbekämpfung und Wolfowitz'
nimmt es mit der Korruptionsbekämpfung persönlich nicht ernst. Ein 
Armutszeugnis für beide.

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Rückfragen bitte an:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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