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Neues Deutschland: zum Anschlag in Kundus und den Reaktionen

Berlin (ots)

Es besteht kein Zweifel: Afghanistan braucht
Frieden und Stabilität. Es besteht aber auch kein Zweifel daran, dass
das bisherige Konzept der internationalen Gemeinschaft das Land am 
Hindukusch diesen Zielen nicht näher gebracht hat. Drei deutsche 
Soldaten haben dafür am Samstag mit ihrem Leben gezahlt - mitsamt 
fünf Zivilisten, die seit Jahren die Hauptleidtragenden des Konflikts
sind.
 Die Durchhalteparolen von Verteidigungsminister Jung und 
Außenminister Steinmeier klingen hohl, denn ein umfassendes 
Befriedungskonzept fehlt nach wie vor, was selbst der afghanische 
Außenminister Rangin Dadfar Spanta moniert: »Der Anti-Terror-Kampf 
ist nicht allein eine militärische, sondern gleichzeitig eine 
entwicklungspolitische, eine soziale Aufgabe«. Dass der Politik-Mix 
in Afghanistan nicht stimmt, ist offenkundig. Die Kämpfe und die 
Selbstmordattentate nehmen ebenso zu wie die Opiumernte. Auch wenn 
die afghanische Regierung alles andere als frei von Verantwortung für
diese desaströse Bilanz ist, den Hauptteil der Verantwortung muss 
sich die internationale Gemeinschaft zuschreiben. Eine 
Entwicklungspolitik, die die Bedürfnisse der ländlichen Bevölkerung 
und der betroffenen Menschen in den Mittelpunkt stellt, ist kaum 
vorhanden. Kundus ist für die Zivilisten traurige Normalität. Zehn 
fielen gestern in Pakta einem Selbstmordattentat zum Opfer. Es wird 
leider nicht das letzte bleiben.

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Rückfragen bitte an:
Neues Deutschland
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Telefon: 030/29 78 17 22

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