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DAAD fördert 7 Großprojekte in der Entwicklungszusammenarbeit

DAAD fördert 7 Großprojekte in der Entwicklungszusammenarbeit
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Mit dem Programm "Hochschulexzellenz in der Entwicklungszusammenarbeit (exceed)" unterstützt der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) den Aufbau von internationalen Hochschulnetzwerken auf drei Kontinenten. Sieben deutsche Hochschulen erhalten nun bis 2024 insgesamt 30,8 Millionen Euro.

Das exceed-Programm startete 2009 mit dem Ziel, das Engagement deutscher Hochschulen und ihrer Partner in Entwicklungsländern zu bündeln und öffentlich sichtbarer zu machen. Die Initiative sollte zudem Forschungs- und Lehrkooperationen zwischen deutschen Hochschulen und Hochschulen in Ländern des globalen Südens besser für die Entwicklungszusammenarbeit in Wert setzen. Aktuell war die Netzwerk-Förderung von 2020 bis 2024 ausgeschrieben. Die sieben ausgewählten Projekte sind vor Ort in Afrika, Asien und Südamerika aktiv und leisten einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDGs).

Die Projekte im Einzelnen:

OH-TARGET (One Health Training and ReseARch Global NETwork),

Ludwig-Maximilians-Universität München und Universitätsklinikum München, Ansprechpartnerin: Prof. Dr. Katja Radon,

Bereich Medizin

Übergeordnetes Ziel des interdisziplinären One Health Ausbildungs- und Forschungsnetzwerks ist die Verbesserung der weltweiten Gesundheitsbedingungen durch das Verständnis der durch die Lebensumwelt verursachten strukturellen Gesundheitsprobleme und die Entwicklung kontextspezifischer Ansätze in einem ganzheitlichen und partizipativen Ansatz für die Entwicklungszusammenarbeit mit Schwerpunkt auf Aus- und Weiterbildung. Die Forschungsaktivitäten des Netzwerks mit Partneruniversitäten in neun Ländern in Afrika, Asien und Lateinamerika dienen vor allem der Vermittlung von Forschungskompetenz.

GPN (Global Partnership Network),

Universität Kassel, Ansprechpartner: Prof. Dr. Aram Ziai,

Bereich Sozialwissenschaften

Das GPN arbeitet zum Nachhaltigkeitsziel 17 der Vereinten Nationen, der globalen Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung. Als Netzwerk von 12 Universitäten und rund 20 Nichtregierungsorganisationen befasst sich das GPN in Forschung, Lehre und Bildung mit Möglichkeiten und Grenzen von globalen Partnerschaften in den Bereichen Entwicklungszusammenarbeit, Weltwirtschaft und Wissensproduktion. Bei den Kooperationen in der Entwicklungszusammenarbeit geht es insbesondere um Fragen von Zugang, Rechenschaftspflicht und Partizipation in der Weltwirtschaft, sowie um die Themen Landwirtschaft, Finanzen und Erneuerbare Energien.

SDG Nexus Network,

Justus-Liebig-Universität Gießen, Ansprechpartner: Dr. Matthias Höher, Bereich Entwicklungs- und Umweltforschung

Ausgangspunkt des exceed-Zentrums SDG Nexus Network ist die Beobachtung, dass die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen teilweise in komplementärer Beziehung zueinanderstehen und vielfach Zielkonflikte existieren, die das Erreichen der Ziele bis 2030 gefährden. Das Projekt wird mit Hilfe des sogenannten Nexus-Ansatzes Lösungsmöglichkeiten für diese Herausforderung erarbeiten. Es werden dazu unter anderem gemeinsame Kooperationsprojekte zum SDG Nexus unter Einbezug außeruniversitärer Forschungseinrichtungen, Entscheidungsträger und politischer Institutionen implementiert, verschiedene Konferenz- und Publikationsformate etabliert, sowie Aus- und Weiterbildungsangebote für die nachfolgende Wissenschaftsgeneration, den "Agents of Change", entwickelt. Hierzu gehören ein virtueller Studiengang sowie die Durchführung eines Promotionsstipendienprogramms und die Einbeziehung junger Postdocs in Lehre, Forschung und Öffentlichkeitsarbeit.

Global Center of Spatial Methods for Urban Sustainability (GCSMUS),

Technische Universität Berlin, Ansprechpartnerin: Prof. Dr-Ing. Angela Million, Bereich Raumplanung und Städtebau

Das GCSMUS zielt auf die Anwendung sozialwissenschaftlicher Forschungsmethoden zur Förderung nachhaltiger Stadtentwicklung durch die Verbindung von Methoden der Sozialwissenschaften, Wissenstransfer, Austausch und Implementierung mit Urban Policy-Making, Planung und Gestaltung. Zudem strebt GCSMUS im Rahmen der Agenda 2030 einen Beitrag zur Erreichung des Nachhaltigkeitsziels 11 der Vereinten Nationen an. Die geplanten Maßnahmen fokussieren sich dabei auf fünf Bereiche: Bildung (Aufbau eines globalen methodischen Netzwerks über Konferenzen), Erfahrung (Erwerb anwendbarer Kompetenzen in der Forschung durch Lehr- und Forschungs-Trainings), Evaluierung (Entwicklung von Methoden durch Doktorarbeiten und Projektanträge für die Forschung im Rahmen von Postdocs), Austausch (Erwerb anwendbarer Kompetenzen in der Praxis durch praktische empirische Implementierung) und kontinuierliche Verbesserung (Workshops zur Schließung der Lücke zwischen der Forschung und der Praxis).

African Centre for Career Enhancement & Skills Support - ACCESS,

Universität Leipzig, Ansprechpartner: Prof. Dr. Utz Dornberger,

Bereich Entwicklungsökonomie

Mit der Gründung des African Centre for Career Enhancement & Skills Support (ACCESS), sollen bestehende Kooperationen zwischen Partneruniversitäten in den Ländern Afrikas und der Universität Leipzig im Sinne der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung nutzbar gemacht werden. Das Netzwerk fungiert als Schnittstelle für die Universitäten des afrikanischen Kontinents sowie Partnerorganisationen der Entwicklungszusammenarbeit im globalen Süden. Das Zentrum arbeitet in vier thematischen Bereichen: Capacity Building zur Förderung der Beschäftigungsfähigkeit an Hochschulen, Förderung der Hochschulwirtschaft, Beschäftigungsfähigkeitsforschung im afrikanischen Kontext sowie die bereits etablierte African German Entrepreneurship Academy.

Soziale Arbeit und Stärkung von NGOs in der Entwicklungszusammenarbeit,

Frankfurt University of Applied Sciences, Frankfurt am Main, Ansprechpartner: Prof. Dr. Heino Stöver, Bereich Soziale Arbeit

Drogenabhängigkeit wird in Zentralasien noch immer als Problem "sozialer Abweichung" gesehen. Repressive Drogengesetze führen dazu, dass ein Großteil der Betroffenen langjährige Gefängnisstrafen in Kauf nehmen muss und dass Polizei und Justiz nicht gut mit Gesundheitsdiensten kooperieren. Dies fördert die gesellschaftliche Exklusion der Betroffenen. Das Vorhaben zielt darauf ab, die Ausbildung von Sozialarbeit in den zentralasiatischen Ländern zu unterstützen, die in Europa und insbesondere in Deutschland eine zentrale Rolle bei der Prävention und der Behandlung einer Drogenabhängigkeit spielt. Zudem strebt das Projekt einen fachlichen Austausch zwischen den deutschen und den asiatischen Partneruniversitäten an.

Center for Sustainable Energies and Entrepreneurship in the Global South,

Technische Universität München, Ansprechpartner: Prof. Dr. Frank-Martin Belz, Bereich: Elektrische Energietechnik

Das Projekt befasst sich mit der Förderung von nachhaltiger Energieversorgung. Das Ziel ist es, Forschung zur Energieversorgung zu betreiben und mit Hochschulbildung auf internationaler Ebene zu verknüpfen. Im Fokus steht dabei die neueste Generation von sog. Mini-Grids als Teil der Stromversorgung der Länder des globalen Südens. Zudem fördert das Projekt zwei Formen des Unternehmertums: Chancenunternehmertum und Notwendigkeitsunternehmertum. Während das Chancenunternehmertum innovativ und wachstumsorientiert ist, bezieht sich das Notwendigkeitsunternehmertum auf die verfügbaren Ressourcen, Fähigkeiten und Wachstumspotenziale. Beide Formen des Unternehmertums spielen im Kontext des globalen Südens eine wichtige Rolle.

Die Förderung der Projekte startet am ersten Januar 2020.

Fachlicher Ansprechpartner

Lars Gerold

Referatsleiter Hochschulstrukturförderung in der Entwicklungszusammenarbeit

DAAD - Deutscher Akademischer Austauschdienst

+49 228 882-685

gerold@daad.de

Michael Flacke
Leiter der Pressestelle / Pressesprecher
DAAD - Deutscher Akademischer Austauschdienst
+49 228 882-454 
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