IKK classic: Mit 13,4 Millionen im Plus
Fast 5 Prozent mehr für Leistungen im ersten Quartal
Berlin (ots)
Die IKK classic hat im ersten Quartal 2016 ein Plus von 13,4 Millionen Euro erzielt. Einnahmen von rund 2,554 Milliarden Euro standen Ausgaben von rund 2,541 Milliarden Euro gegenüber. Für die Krankenhausbehandlung ihrer Versicherten wendete die Kasse in den ersten drei Monaten des Jahres rund 868 Millionen Euro oder pro Kopf 248,55 Euro auf. Dies entspricht einem Anstieg von 7,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Mit rund 411 Millionen Euro oder pro Kopf 117,61 Euro schlug die Medikamentenversorgung zu Buche (+5 Prozent), rund 410 Millionen Euro oder pro Versicherten 117,34 Euro entfielen auf ärztliche Behandlungen (+3 Prozent). Die Krankengeldausgaben lagen mit rund 168 Millionen Euro (48,23 Euro pro Versicherten) leicht unter Vorjahresniveau (-2,9 Prozent). Insgesamt stiegen die Leistungsausgaben im ersten Quartal um 4,8 Prozent auf rund 2,420 Milliarden Euro oder 692,73 Euro je Versicherten. Die Verwaltungskosten entwickelten sich in dieser Zeit dagegen moderat (+2,6 Prozent/34,83 Euro je Versicherten).
Das Jahr 2015 brachte der Kasse laut der heute vom Verwaltungsrat abgenommenen Jahresrechnung einen Ausgabenüberschuss von 269 Millionen Euro, der weitgehend dem im Haushaltsplan kalkulierten Finanzergebnis entsprach und aus der vorhandenen Rücklage finanziert wurde. Diese bewahrte mit rund 626 Millionen Euro am Jahresende 2015 ein solides Niveau.
Kritisch bewertet der Verwaltungsrat das Vorhaben des Bundesgesundheitsministeriums, den Krankenkassen 2017 einmalig zusätzliche 1,5 Milliarden Euro aus der Reserve des Gesundheitsfonds zuzuführen. "Kurzfristige Beitragssatzkosmetik im Wahljahr löst nicht das strukturelle Problem der gesetzlichen Krankenversicherung", sagt Ulrich Hannemann, Vorsitzender des Verwaltungsrates. "Die Krankenkassen stehen einer wachsenden Kluft zwischen Ausgaben und Einnahmen gegenüber. Dazu hat die Gesetzgebung dieser Legislaturperiode entscheidend beigetragen. Man kann aber nicht nur Geschenke verteilen. Von der Politik erwarten wir substanzielle Antworten darauf, wie die fortschreitende Mehrbelastung der Kassen und ihrer Beitragszahler dauerhaft abgewendet werden kann."
Matthias Triemer, Vorsitzender des Verwaltungsrates, hebt insbesondere den Reformbedarf beim System der Kassenfinanzierung hervor. Der Morbiditätsorientierte Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA) nach dem die Gelder des Gesundheitsfonds zwischen den Kassen verteilt werden, gehört nach seinen Worten ohne Verzug auf den Prüfstand. Das gegenwärtige System sei überkomplex, präventionsfeindlich und manipulationsanfällig. "Wir erleben eine Fehlsteuerung, die bei einigen Kassen zu immensen Überdeckungen und bei allen anderen zu erheblichen Unterdeckungen führt", so Triemer. "Die Mängel im Morbi-RSA sind nicht nur augenfällig, sondern inzwischen auch durch zahlreiche wissenschaftliche Gutachten belegt", erklärt Triemer. "Die Politik muss hier endlich reagieren, ein weiteres Zuwarten wäre fahrlässig."
Die IKK classic ist mit rund 3,4 Millionen Versicherten die sechstgrößte deutsche Krankenkasse und das führende Unternehmen der handwerklichen Krankenversicherung. Die Kasse mit Hauptsitz in Dresden ist mit rund 7.000 Beschäftigten an bundesweit mehr als 250 Standorten tätig. Ihr Haushaltsvolumen beträgt über 10 Milliarden Euro.
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